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EuroPride: 500.000 Besucher und ein Bundespräsident

Ein gelungener Höhepunkt und ein Fest der Freude auf dem Rathausplatz

iBoys Magazin ©premiumPIX
Es war eine Parade der Rekorde, die am Samstag über die Wiener Ringstraße marschierte: Bis zu einer halben Million Menschen nahmen an ihr teil, es gab mehr als hundert teilnehmende Gruppen – und das trotz Temperaturen von bis zu 34 Grad. Und zum ersten Mal hat mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen ein amtierendes Staatsoberhaupt eine Ansprache gehalten. Er selbst bezeichnete dieses Auftritt augenzwinkernd als „Coming Out“.

Bundespräsident Van der Bellen sieht sexuelle Minderheiten als „integralen Teil unserer Gesellschaft“

„Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans, Intersex- und queere Personen leben inmitten unserer Gesellschaft und werden auch weiterhin ein sichtbarer, respektierter und integraler Teil unserer Gesellschaft sein“, machte Bundespräsident Van der Bellen, der mit seiner Lebenspartnerin Doris Schmidauer vor dem vollen Rathausplatz sprach, dabei klar. Nach ihm sprachen EU-Kommissarin Very Jourova und der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.

Als „Überraschungsgast“ kam Melanie Geymonat auf die Bühne. Sie und ihre Freundin wurden vor einer Woche in einem Londoner Bus Opfer einer Prügelattacke, die für große Empörung in Großbritannien sorgte. Sie wurde vom Publikum mit Standing Ovations begrüßt. Den krönenden Abschluss bildete ein Mini-Konzert von Conchita Wurst.

Bereits vor der Parade richtete unter anderem Van der Bellens Vorgänger Heinz Fischer Worte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Gemeinsam können wir sehr, sehr, sehr viel erreichen“, sagte er. Ebenfalls kurze Reden hielten unter anderem SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, der Grüne Bundessprecher Werner Kogler, SPÖ-Stadtrat Jürgen Czernohorszky und NEOS-Klubobmann Christoph Wiederkehr.

Neuer Rekord: 107 Gruppen auf der Ringstraße unterwegs

Mit einer halben Stunde Verspätung setzte sich der Rekord-Zug in Bewegung. Vom Rathausplatz ging es andersrum über die gut zwei Kilometer lange Ringstraße. Fast drei Stunden dauerte es, bis sich der letzte der 107 Wagen und Fußgruppen vor dem Rathaus in Bewegung gesetzt hatte. Das sind 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurde bei der Dekoration der Wagen viel Aufwand betrieben – genauso wie beim Styling der Teilnehmer.

So gab es Engel, Bräute, Paare im Partnerlook, die Regenbogenfarben waren omnipräsent. Ebenfalls mit dabei waren Trommler und Dudelsackspieler sowie die Dykes on Bikes, traditionell eine der ersten Gruppen der Parade. Auch EuroPride-Botschafter Conchita Wurst hatte seinen eigenen Wagen. Mit dabei war auch dieses Jahr unter anderem Hermes Phettberg, der sich in einem Mercedes-Oldtimer über den Ring chauffieren hat lassen.

Nächstes Jahr werden’s wohl wieder deutlich weniger Teilnehmer

Einer der optischen Höhepunkte war der Zug der LMC Vienna. Der schwule Fetisch-Club ist Österreichs größter LGBT-Verein. Der Einladung, an der Parade teilzunehmen, waren unter anderem die Fetisch-Mister aus Finnland, Spanien, Italien und Bayern sowie der europäische Titelträger gefolgt.

Die heurige Parade war Höhepunkt der EuroPride, die nach 2001 bereits zum zweiten Mal in der Bundeshauptstadt zu Besuch war. Nächstes Jahr findet die EuroPride im griechischen Thessaloniki statt. Die hohe Teilnehmerzahl sei deshalb ein einmaliger Höhepunkt, macht auch HOSI-Wien-Chef Moritz Yvon klar. „Die werden nächstes Jahr natürlich nicht bei uns sein, sondern bei unserem Nachfolger in Thessaloniki“, sagte er.

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