Mein neues Leben. Neues Schicksal 6

schwule Geschichte

Buch 2 Kapitel 6

Viel Spaß beim Lesen von Kapitel 6. Ich freue mich wie immer über Feedback.
Es waren einige Wochen seit dem Mittelalterfest vergangen und mittlerweile ist es kurz vor Weihnachten.

Jannik war nach diesem Wochenende im Herbst oft abwesend, tief in Gedanken versunken gewesen und ich wusste genau das da etwas nicht stimmt.
Doch immer wenn ich gefragt habe was los sei, sagte er nur das alles in Ordnung wäre und ich hab es dann dabei belassen. Denn was soll ich tun wenn er es mir nicht verraten will? Sollte ich es ihm rausprügeln oder so? Aber es sei was es sei und irgendwann hat Jannik es mir doch anvertraut. Er wollte diesen kleinen Jungen am Brunnen helfen, doch ich hatte etwas bedenken.

Es war ein Freitag und der letzte Arbeitstag für die nächsten zwei Wochen. Weihnachtsferien.
Heute war ein großer Tag für uns, Niklas der kleine Junge von dem Wochenendausflug sollte über die Ferien zu uns kommen.
Jannik hatte eine ganze Weile auf mich eingeredet das er dem Jungen eine Chance geben will, immerhin bekam auch er einst eine Chance. Und seine Eltern waren dann doch das Beste was ihm passieren konnte. Jannik war sich sicher das auch wir zwei das Beste für den Jungen sind.
Ich verstand natürlich dass er das Bedürfnis hatte etwas zurückzugeben im Leben und diesem zu tiefst verletzen Jungen eine Chance zu geben. Ich verstand auch seine Begründung das Niklas ein schönes Zuhause haben soll, immerhin hat das jedes Kind im Leben verdient. Ein Zuhause wo es Geborgenheit und Liebe bekam.
Jedoch war ich wirklich bereit für ein Kind? War ich wirklich schon bereit Jannik zu teilen?
Doch am meisten Angst hatte ich davo, das ich ein schlechter Papa sein könnte.
Jannik überzeugte mich aber schließlich das ich all dem eine Chance geben soll und so willigte ich also ein und das obwohl ich Angst hatte.
Jannik und seine Eltern die haben ihm dabei geholfen, haben dann nach meiner Zustimmung den Rest organisiert. Immerhin kannten sich Marion und Hannes dabei aus.

Und nun heute war es soweit. Niklas sollte über die Weihnachtsferien zu uns kommen. So musste er auch nicht allein in irgendeiner Einrichtung Weihnachten feiern und es war auch ein Art von Probelauf für Jannik und mich.
Ich war an diesem Freitag wirklich schon den ganzen Tag aufgeregt und angespannt denn wie soll das Wochenende ablaufen?
Werde ich alles gut meistern?
Wird sich der Junge bei uns geboren fühlen?
Ich hoffte all das gut ausgehen wird.

Jannik fuhr aber alleine los, um Niklas Pünktlich um 13 Uhr im Internat abzuholen. Ich hatte Freitags leider immer bis 12 Uhr Unterricht und so konnte ich leider nicht mit dabei sein. Denn das würde sich dann alles nicht ausgehen.
Als ich nach Hause kam, stieg die Aufregung schließen ins unermessliche. Und kurz vor 15 Uhr war es dann so weit.
Ich hörte das Autotüren knallten und nach einem weiteren kurzen Augenblick hörte ich wie die Haustür aufging. Kurz darauf waren auch schon Schritte im Flur unseres Hauses zu vernehmen. Ich ging dann vom ersten Stock unseres Hauses hinunter, wo ich gerade noch mit dem herrichten des Zimmers von Niklas fertig wurde.
Da stand er nun als, der kleine Junge dick eingepackt in einer roten Winterjacke und mit einer hellblauen Haube am Kopf in unserem Hausflur.
Als er sich ausgezogen hatte, er wirkte noch sehr schüchtern kniete ich mich vor ihm hin. Nun waren wir auf gleicher Augenhöhe »Hallo mein kleiner, ich bin Moritz!...« und streckte meine Hand auf ihn zu »... Es freut mich wirklich dich kennen zu lernen und das du nun hier bist!"«
»Mich freut es nicht! Ich mag, hier nicht sein. Jannik können wir jetzt wieder fahren? Ich hab genug gesehen.« er wirkte ängstlich und zugleich etwas genervt das er hier bei uns sein musste.
Ok dachte ich mir der Junge hat es bereits schwer im Leben gehabt und er braucht einfach seine Zeit. Vielleicht will er nur nicht wieder verletzt werden und du hast es Jannik versprochen. Du gibst all dem eine Chance. Du gibst ihm eine Chance.
Ich beschloss daher einfach freundlich zu lachen stand auf wuschelte durch seine braunen Haare mit meiner linken Hand, was Niklas nicht gerade gefiel und lachte Niklas dabei freundlich an.» Na komm Niklas ich mach dir erst einmal einen Moritz-Spezial. Meine kleinen Brüder lieben das und immer wenn sie hier bei uns übernachten wollen sie eine Tasse voll.«
Jetzt war Niklas doch etwas neugierig geworden »OK... aber danach fahren wir wieder.«
Ich nahm Niklas an die Hand und sah zu Jannik hinüber, der mir mit einem Daumen nach oben ein Zeichen gab dass ich das gerade gut gemacht habe. »Also was ist nun dieser Moritz-Spezial? " fragte Niklas nach während wir in unser Wohnzimmer gingen.
»Also das ist ein Kakao mit Schlagobers, ganz vielen bunten Streusel und Mini Marshmallows darauf. Felix und Paul das sind meine neunjährigen Brüder lieben es einfach. Es schmeckt denen so gut das sie am liebsten einen zweiten davon haben wollen.« Niklas sah neugierig zu mir auf und nickte mit seinem Kopf das er auch so etwas will.
Ich hab dann für uns alle drei einen Spezial Kakao gemacht, jedoch für Jannik und mich einen Spezial Spezial mit einem Schuss Rum darin.
Nach dem Niklas ausgetrunken hat sagte er zu uns » Ok gut vieleich probiere ich es nun doch einmal bei euch....Zumindest für ein oder zwei Tage. Also wenn ich halt darf?«
»Natürlich darfst du das.« und nahm Niklas dabei in meine Arme.



Heiligabend.

Mit unseren Familien haben wir ausgemacht das sie am Christtag zu uns kommen und wir für alle zusammen kochen. Wir wollten nicht das Niklas auch noch groß herum fahren muss in den paar Tagen die er vorerst bei uns ist.
Der Tag an Heiligabend verlief dann recht normal, um 15 Uhr gingen wir drei zuerst zu einer Kindermette in die Kirche die im Nachbarort ist und anschließend warteten wir bis es finster wurde und um 18 Uhr gab es dan die Bescherung.
Das schönste an diesem Tag war jedoch als ich in Niklas Augen das leuchten sah, als er den erleuchten Christbaum in meinem Arbeitszimmer stehen sah. Niklas war wirklich überrascht als er bemerkt hat das auch für ihn Geschenke unter dem Baum liegen.
Es war wirklich nichts besonderes was er von uns bekam. Es war nur der erste Band von Harry Potter und ein kleines Lego, denn was soll man einem Jungen den man nicht kennt großartiges kaufen?
Und als mich Jannik für das Geschenk von Niklas einkaufen geschickt hat dachte ich mir: Harry Potter geht doch immer.

Als er seine Geschenke die in einem Packpapier mit roten Sterne darauf eingewickelt waren aufgerissen hat, freute er sich über beide Ohren. »Danke für die Geschenke.« sagte er leicht verschämt und ohne viele Worte. Und die brauchten Jannik und ich auch nicht.
Das Gesicht von Niklas sprach mehr als Tausend Worte.

Seit dieser Woche in den Weihnachtsferien mit Niklas bei uns, taten sich also neue Wege in meinem nein unserem Leben auf.
Oftmals aber auch sehr turbulente Wege. Ich sagte oftmals am Abend wenn Niklas bereits im Bett war zu Jannik »Aaaaaah Jannik ich bring dieses Kind irgendwann noch um!«Und würgte mit meinen Händen die Luft. »Nein tust du nicht. Ich kenn dich doch, du magst ihn bereits zu gerne dafür.« war dann die Antwort von Jannik.
Niklas war seit damals dann fast jedes Wochenende bei Jannik und mir und kurz vor Ostern war es dann offizielle.

Niklas wurde nun unsere Pflegekind.

Jannik wollte ihn jedoch adoptieren, was aber dann doch nicht so einfach war. Also gab er sich erst einmal mit der Pflege zufrieden.
Zumindest bis es soweit sein soll.

So gut sich Jannik mit Niklas verstand und es schmerzt mich wirklich das zu sehen, genau gleich schwierig war es für mich zu Niklas ebenfalls so eine gute Bindung aufzubauen.
Nicht das mich nun jemand falsch versteht. Es schmerzt mich nicht das Jannik und Niklas eine so gute Verbindung zueinander hatten oder das Jannik so viel Zeit mit ihm verbrachte. Nein es schmerzt mich das ich es bis jetzt nicht geschafft habe eine so gute Bindung hin zu bekommen wie er. Jannik meinte einmal zu mir »Moritz mach dir keine Sorgen, Nicklas und ich haben bestimmt nur einen so guten Draht zueinander wie wir ähnliches erleben mussten.«

Egal was ich zu Niklas sage er machte genau das Gegenteil, es war fast so als wolle er testen wie weit er bei mir noch gehen kann.
Doch ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Und zeigte Niklas immer Grenzen wie weit er gehen darf und wo dann bei mir Schluss ist.
Oft dachte ich mir dann er wolle genau diese Grenzen haben.

Auch mein Verhältnis zu Jannik war am Anfang sehr angespannt, als Niklas bei uns einzog. Er sagte zu allem was Niklas wollte immer gleich Ja und Amen und das konnte ich natürlich nicht zulassen. Natürlich war ich dann wieder der Depp der zu allem nein sagen muss und so automatisch der Buhmann.
Zum Glück lenkte Jannik nach einem Gespräch mit mir ein, wo ich ihm erklärte habe das Er nicht zu allem Ja sagen darf. Immerhin benötigt Niklas klare Regeln und Grenzen. Aber vor allem war es wichtig das Er und ich an einem Strang ziehen.
Zum Glück unterstützen uns unsere Familien stets mit voller tatkraft und nahmen Niklas mit beiden Armen bei sich auf.

Kurz gesagt seit Niklas bei uns war war alles ganz anderes.
Ich würde nicht sagen das es zuvor besser oder schlechter war, jedoch war alles leichter und einfach anders.

Es war einfach ein neues Kapitel in meinem Leben, eben ein neues Schicksal.



Mein 27 Geburtstag. 3 Tage bis Schulschluss.

»Jannik wo ist dieser Bengel schon wieder? Ich sags dir irgendwann faschier ich ihn.« zischte ich rasend vor Wut und doch war ich gleichzeitig etwas besorgt um Niklas.
»Mach dich nicht scho wieder wahnsinnig, er wird schon kommen.« sagte Jannik von der Küche aus zu mir ins Esszimmer um mich etwas zu beruhigen.
»Ich sag es dir wegen Niklas bekomme ich noch die ersten grauen Haare. Außerdem fahren wir in 15 Minuten zu meinen Eltern.«
»He Schatz beruhig dich wieder... der Kleine weiß Doch wann es los geht und das er nicht zu spät kommen darf.
Auch wenn ihr beide oft wie Hund und Katz seit, du machst das wirklich toll mit ihm. Ich liebe Dich einfach und ohne Dich würde ich das alles nicht schaffen.
Ich wäre einfach zu weich um immer nein zu sagen.« Jannik ging zugleich auf mich zu nahm mich an meine Hüften und küsste mich.

Nach einer Ewigkeit des Wartens, ging endlich unser Haustür auf und ja es waren eigentlich nur 5 Minuten vergangen. Aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit.
»Wo warst du denn schon wieder? Hab ich nicht gesagt das du nach der Schule sofort nach Hause kommen musst?
Aber jetzt mach schnell! In 5 Minuten bist du fertig!« pflaumte ich Nicklas zornig an.
»E...E ...Es tut mir leid.« stotterte er schuldbewusst und sah auf seine Füße zu Boden. »A...A... Aber ich habe ein Geschenk für dich zum Geburtstag gebastelt und noch schnell holen müssen. Ich... Ich... hoffe es gefällt dir.« und holte eine in Zeitungspapier eingepacktes Geschenk hinter dem Rücken hervor.

Meine Miene wurde nun etwas heller und ich bekam dann doch ein schlechtes Gewissen Nicklas so angefahren zu haben. »Oh das wäre doch nicht nötig gewesen. Danke mein kleiner!«
Nicklas überreichte mir das mit liebe in Zeitungspapier eingepackte Geschenk.
Ich ging in unser Wohnzimmer setzte mich auf unsere Couch und machte das Packerl auf.
Es war ein kleines Holz Vogelhäuschen wo drei schwarze Raben darauf gezeichnet wurden.
»Danke kleiner es ist das beste Geschenk das ich je bekommen habe.« und ich freute mich wirklich von ganzem Herzen.
Nun strahlte Nicklas wieder über beide Ohren und wirkte erleichtert. »Jannik hat mir einmal vorm schlafen gehen eure Geschichte erzählt. Ich war einfach neugierig wie ihr zwei euch kennengelernt habt und er erzählte mir alles.
Einfach wirklich alles von vorn bis hinten und natürlich von den Raben und das ich nun der dritte Rabe sei...« er unterbrach kurz uns sah wieder beschämt zu Boden »...Und... Und... Und ich wollte mich einfach einmal bedanken bei dir.«
»Wegen was willst du dich bedanken bei mir?« fragte ich neugierig und verwirrt nach.
»Naja du warst seit dem Tot meiner Eltern der erste Mensch der mich nicht anders behandelt hat.
So wie heute mein echter Papa hätte mich auch zusammen geschimpft wenn ich zu spät gekommen wär. Also danke neuer Papa hab dich wirklich lieb und ich fühle mich hier bei euch so geborgen wie schon lange nicht mehr.« und er umarmte mich mit Tränen die über seine Wangen liefen. Auch mir liefen nun die Tränen über die Wangen.
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