Mein neues Leben. Neue Wege 4

schwule Geschichte

Buch 3 Kapitel 4

In diesem Kapitel wird Emil der schon eine eigene Geschichte hatte auftreten und falls ihr wünscht das auch ich seine Geschichte neu überarbeitet, würde ich sie passend zu der Hauptstory hier veröffentlichen.
Bitte lasst es mich wissen.
»Jannik!«

«Moritz!«

Ich war noch schlaftrunken. Meine Hirn war noch im Traum gefangen aber trotzdem wollte ich Jannik noch nicht sehen und meine Gesichtszüge entgleisten zu gleich.
»Was willst du noch von mir? Will du mich noch mehr verletzt?« plafte ich Jannik an. Ich war einfach so voller Zorn. Mittlerweile saß ich auf der Couch, sah wütend zu Jannik hinauf und knirschte mit den Zähne.
Das Feuer knisterte sanft im Ofen hinter Jannik und er sah ganz verweint zu mir auf die Couch hinunter. »Bitte mein Schatz gib mir wenigstens fünf Minuten die Chance das ich mich erklären kann.« fragte mich Jannik mit ganz leiser Stimme und er wirkte so als würde er jeden Momente wieder zu weinen beginnen. Ich stand von der dunkelgrauen Stoffcouch auf.» 5 Minuten und keine mehr.«
Zum rechten gingen wir hinaus in den Garten und setzten uns auf eine breite Schaukel die wir im Frühjahr zwischen zwei alten Eichen für Niklas montiert haben und wo Jannik und ich locker nebeneinander Platz hatten.
Jannik versuchte sich zu erklären und wirkte im Grunde genommen nicht lebensfroher als ich. »Weißt du noch die Geschichte die du mir vor Jahren im Internat von deinem Papa erzählt hast? Ich muss dir auch eine Geschichte die sich mit deinem Papa zugetragen hat erzählt..... Aber einmal vorneweg ich wollte dir nie... nie nie nie weh tun. Dir weh tun ist das letzte was ich jemals machen wollte.
Doch ich kann es leider nicht mehr ändern und es tut mir schrecklich Leid.
Moritz, du bist verletzt, hast mir geglaubt und mir blind vertraut. Doch nun bist du verletzter als je zuvor, ich weiß. Dich nun so zu sehen bricht mir mein Herz und das ist schlimmer als jede Strafe für mich.
Das, was ich dir verschwiegen hab, tut mir unendlich Leid und ja ich hätte dich sofort anrufen sollen was da bei deinem Papa vorgefallen ist...« Jannik erzählte mir die ganze Geschichte und ich hörte ihm ohne zu unterbrechen zu. Und der Zorn in mir fing wieder an zu brodelt. Diesee Zorn den ich auch einst gespürt habe, als mich Markus zurück gehalten hat. »... Aber ich hoffe nur, dass jemand dich von deinem Schmerz befreit oder das du mir einestages verzeihen kannst. Du Moritz bist mein größter Schatz, meine einzige wahre Liebe.
Kein Mensch kann dir das Wasser reichen, also bitte gib mir noch eine Chance. Oder bitte hasse mich zumindest nicht!

Moritz heirate mich doch bitte.«

Ich wusste in diesem ersten Moment nicht auf wem ich mehr zornig war, doch eines war mir immer noch bewusst ich liebe Jannik.
»Jannik versteh mich jetzt bitte nicht falsch und nein ich hasse dich nicht. Ganz im Gegenteil. Aber du hast mich richtig verletzt und ausserdem wieso fährst du zu meinem Erzeuger und fragst du diesen Idiot ob du mich heiraten darfst? Du weißt ganz genau, das ich seit Jahren nicht mehr mit ihm in Kontakt bin und auch keinen Kontakt haben will.
Wenn du schon jemanden fragen willst weil es dir so wichtig ist dann frag doch Mama oder meinetwegen Markus wenn es sein muss...« und ich war wirklich zornig in diesem Moment. Jannik tat mir aber auch zugleich leid. Er sah wirklich ferig aus »...ABER NIE MEINEN SCHEIß ERZEUGER!" Und meine Stimme wurde nun etwas zu laut.
»Es tuuuuut mir wirklich leid, ich hab es wirklich gut gemeint und mir wirklich einfach nichts dabei gedacht. Bitte verzeih mir.« Jannik kniete vor mir auf den Boden seine Hände auf meinem Knie abgestüzt und weinte. Ich verstand Jannik, ich verstand ihn wirklich. Doch ich konnte Jannik in diesem Moment einfach nicht verzeihen. Ich war einfach zu tiefste verletzt und auch enttäusch von ihm.
Also musste ich erst wieder einmal einen klaren Kopf bekommen.
Wir einigten uns also das ich erst einmal hier bleibe bis Niklas wieder heim kommt und wir natürlich nicht getrennt sind.
Als wir uns verabschiedeten und Jannik wieder nach Hause fahren wollten begleitete ich ihn noch zu seinem Auto.
»Jannik warte!« sagte ich gerade noch rechtzeitig, bevor er in seinen roten dreier Golf einsteigen konnte. Er drehte sich zu mir sah mich schuld bewusst an und fragte mich »Ja bitte?«
Ich nahm seinen Kopf in meine Hände, wischte ihm eine Träne mit meinem Daumen von der linken Wange und sagte »Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt gerade enttäuscht bin, vergiss eines nie! Du bist mein Schicksal, du bist mein Rabe meine große Liebe und ich würde dich nie in meinem Leben wieder kampflos hergeben.« und drückte Jannik dann noch einen Kuss auf die Wange. »Also mein lieblings Jannik wir sehen uns und vergiss eines nicht ICH LIEBE DICH ÜBER ALLES! Ich Brauche jetzt nur etwas Zeit für mich.« und das ich ihn liebe sagte ich extra noch einmal mit Nachdruck, damit er es auch wirklich versteht.
»Ich liebe Dich auch. Mir würde es natürlich besser gefallen wenn Du gleich mit mir heim kommst, aber ich verstehe es natürlich.
Bis hoffentlich bald.« Er sah mich mit großen traurigen Augen an und auch er drückte mir einen Kuss auf meine Wange.

Ich fuhr jedoch am nächsten Morgen schon wieder zurück in unser Haus und war nach diesem wirklich schrecklichen Tag Gesten froh das doch alles anders war als ich zuerst gedacht habe.
Ich suchte gerade meinen Schlüssel in meinem Seesack als die Tür aufging. »Oh Moritz! Mein Schatz du bist wieder hier? Und heiraten wir nun? « strahlte Jannik und grinste über sein ganzes Gesicht und seine Stimme überschlug sich förmlich. Ich nahm seine Hand in meine »Ja mein Schatz ich bin wieder bei dir und nein wir heiraten nicht.«
»Moritz was hast du da angestellt? Das hattest du ja gestern am Abend noch nicht.« und er streichlte mir währenddessen sanft über meine geschwollenen Knöchel an der Hand. »Also? ich warte auf eine Antwort! Was hast du getan?« gab Jannik erneut etwas strenger und zu gleich besorgt von sich.
»Ich habe nur etwas in Ordnung gebracht. Das hätte ich schon viel früher erledigen sollen.«
»Ach mein Schatz ich merke schon du willst jetzt nicht darüber reden. Aber ist ok. Komm lass mich dich erst einmal verarzten.« ohne wieder Worte ging ich dann nach dem ich meine Sachen im Wohnzimmer abgelegt habe mit Jannik ins Badezimmer.
Jannik drehte den Wasserhahn auf lauwarm, nahm anschließend meine Hand und wusch äußerst sanft mit seinen Fingern das eingetrocknete Blut von meiner Hand. »Hmm... Was hast du Hitzkopf denn wieder gemacht?...« murmelte er vor sich hin und redete eigentlich mehr mit sich selbst. »...Tut es sehr weh? Nicht etwas gebrochen ist.« Und Jannik bog zugleich einzeln meine Finger umher um zu überprüfen ob alles in Ordnung ist.
Ab und zu tat es dann doch weh aber wir kamen beide zum Entschluss das wahrscheinlich nichts gebrochen ist. Wahrscheinlich ist sie leicht geprellt oder so, da ich auch etwas blau war.
Ich war wirklich glücklich als er im Bad so nah an meiner Seite stand, mein Herz klopfte dabei so wild als bei unserem ersten Kuss und seinen Geruch habe ich überalles vermisst. »Danke«
»Danke? Für was bedankst dundich?« fragte Jannik und sah mich dabei verwirrt an.
»Naja das es dich gibt. Ich hätte nicht gewusst was ich gemacht hätte wenn du nicht wegen meinem Erzeuger nein gesagt hättest.
Du Jannik bist einfach das Beste in meinem Leben. Und auch danke das du mich verarztet hast, auch wenn ich ein Hitzkopf bin.«
Jannik sah mir dabei tief in meine Augen und sein Gesicht war auf einmal wie einen Sonnenaufgang der am Morgen über die Berge aufging. Sein Gesicht erhellte sich und sofort sah man seine weißen Zähne blitzen als er zu grinsen began.
» Och Moritz. Ja du bist mein Hitzkopf und ich hab dich auch wirklich vermisst.
Das kannst du mir glauben.
Aber ich hoffe du weißt das du mir irgendwann erzählen musst was da mit deiner Hand passiert ist! »
»Ja ich weiß, aber bitte nicht jetzt.« Jannik nickte mir zu und so wusste ich das es für ihn ok ist. Er küsste sanft meinen Handrücken anschließend cremte er mir die Knöchel vorsichtig mit Betaisotona ein und verbannt sie.



Die nächsten paar Tage vergingen recht schnell. Am Donnerstag wurde Niklas von Markus wieder zurück zu uns gebracht und am Samstag fuhren wir schließlich noch zu Jannik Eltern auf den Bauernhof.
Dann waren die Ferien auch schon wieder vorbei. Und ich konnte nur sagen zum Glück waren sie vorbei nach allem was vorgefallen ist.



Jannik und ich waren zwar noch immer ein Paar aber irgendetwas hat sich zwischen uns etwas verändert.
Wir verstanden uns wieder gut und auch meine Liebe war nach wie vor ungebrochen aber irgendetwas war trotzdem anders. Es war fast wie eine unsichtbare Mauer die sich zwischen uns auf tat.
Das Lachen war manchmal etwas zwanghaft und die Gespräche meistens sehr kurz und belanglos. Ich hatte oftmals das Gefühl das wir uns nur für Niklas zurück halten damit kein Streit auf kommt.
Aber ich will eigentlich gar nicht Jannik die Schuld dafür geben. Denn er war wirklich stehts bemüht um mich.
Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann ohne Jannik zu leben, denn ich liebe ihn über alles, war ich dennoch noch immer zutiefst verletzt. Oder vielleicht lag es auch daran das ich ihm noch immer nicht erzählt habe was mit meiner Hand passiert ist.

Doch all das sollte sich in den ersten Tagen in der Schule nach den Ferien schnell ändern.


Dienstag 13:45 die Mittagspause war seit 30 Minuten zu Ende und ich hatte noch zwei Schulstunden zu unterrichten.
Ich stand also gerade in meiner Klasse und hatten Geschichte.
Nach einem rechtsradikalen Vorfall in einer der ersten Klasse an der Schule, nahm die ganze Schule noch einmal den zweiten Weltkrieg und seine Auswirkungen durch. Unsere Direktorin wollte das man besser über das Thema aufgeklärt ist . Alle die Klassen die kein Gesichte im Stundenplan hatten, haben es in einem anderen Fach durch gemacht und ich eben noch einmal in meinem Geschichtsunterricht.

Heute war das Thema: Terror und Verführung durch und im Nationalsozialismus dran.
Ich war wirklich froh das meine Schüler die ich jetzt schon seit über drei Jahren auf Ihren Weg begleite wirklich gut mitarbeiten und sich auch die Tragik und die Weite dieses Themas bewusst waren.
Doch heute nach der Mittagspause war etwas anderes als sonst.

Nach der Mittagspause viel mir sofort Lukas ins Auge, er saß wie angewurzelt auf seinen Sitzplatz in der zweiten Reihe. Er gab keinen Ton von sich und sah sich immer hektisch mit großen Augen umher. Mir kam es deshalb so komisch vor, denn sonst war Lukas ein recht aufgeweckter und immer gut mitarbeitenter Schüler gewesen, aber heute nach der Pause war er wie ausgewechselt.
Also hab ich beschlossen das ich mir ihn in der nächsten kleineren Pause schnappe und frage was los ist.

Doch so weit sollte es nicht mehr kommen.

»Also Jungs und Mädels, in den 30er Jahren hatte Joseph Goebbels alle Medien gleich gestellt. Sprich er kontrollierte sie. Das wäre fast so als würde heutzutage jemand alle YouTuber, Musiker, Blogger, Influencer oder was weiß ich was es da alles gibt, nur mehr die gleiche Meinung vertreten und sie kunt tun.
Aber in den 1930 gab es halt keine Möglichkeit durchs Internet, Handy oder auch YouTube eine andere Meinung zu finden oder auch von sich zu geben.
Also was macht man? Ja Emil bitte?« und ich zeigte dabei auf dem strohblonden Riesen in der dritten Reihe.
»Man hört Radio! Hat da Goebbels nicht billige für alles leistbare Geräte bauen lassen?« sagte und fragte Emil wirklich interessiert und alle anderen Schüler hörten gespannt zu.
»Ja genu richtig, die sogenannten Volksempfänger! Da hat wohl jemand in meinem Unterricht aufgepasst...« ich zwinkete Emil zu und grinste »...denn je mehr Leute einen Radio haben desto mehr konnte man erreichen.
Und das "Gift" das verbreitet wurde, wurden als tolle Aussagen getarnt. Oder man hat sie auch unterschwellig in den Medien verbreitet.
Man spricht von der Propaganda und was macht man wenn man immer nur eine Meinung hört und die gut gebracht wird? Genau man glaubt sie. Gute Mensch wie deine Nachbarn oder deine Familie haben sich plötzlich gegen dich gestellt. Das nur weil du vlt... Ach nein ich werde in die Runde fragen...« Ich war wirklich überrascht und erstaunt das sie mir obwohl wir das Thema erst durch gemacht haben so gebannt zuhörten»...Also Lukas welche Menschen sind in der NS-Zeit verfolgt worden? Lukas? Erde an Herrn Fink!« als ich mich von der Tafel umdrehte und Lukas ansah merkte ich es, es war etwas nicht in Ordnung.
Er war gleich weiß wie meine weiße Kreide in der Hand, sein Blick war leer und zugleich voller Angst und er zitterte am ganzen Körper. Ich reagierte sofort. Ich lief zu Lukas. Unterm laufen sagte ich zu den anderen Schülern »Bitte bleibt auf eure Plätze, wir brauchen jetzt Platz! Sophie los geh zu Jannik. Er hat erst in den Sommerferien einen Erstehilfekurs gemacht.
Vitus, du rufst bitte die Rettung an!«

Es ging alles so furchtbar schnell und ich war wie ferngesteuert, da ich nicht einmal nachdachte ob ich jetzt Jannik beim Vor oder Nachnamen nenne.
Zum Glück war Jannik schnell in meine Klasse und er kümmerte sich gleich weiter um Lukas und ich beruhigte anschließend meine Klasse. »Es wird alles gut werde, macht euch keine Sorgen.
Aber das Beste wird jetzt trotzdem sein das ihr für heute nach Hause geht. Aber bitte falls jemand etwas braucht oder euch Sorgen macht oder sonst etwas ist ICH bin immer für euch da.
Es hat ja jeder meine Nummer und ihr könnt euch jederzeit melden und bitte macht das auch wirklich. Ich bin für euch jeder Zeit erreichbar.«
Meine Schüler packten Ihre Sachen zusammen und gingen leise aus dem Raum. Manche Schüler kamen noch zu mit und redeten ein paar Worte mit mir und ander gingen gleich ohne Worte aus der Klasse. Als letztes kam Emil zu mir und er hatte gerötete Augen vom weinen. »Emil alles ok bei dir?« ich machte mir sorgen um ihn, doch auf das was nun kam war ich nicht vorbereitet. » Ich werde sicher nicht zu dir kommen. Du bist Schuld das meine Schwester gestorben ist und nun bist du auch bestimmt Schuld an Lukas. Ich hasse dich!« Ich stand da wie angewurzelt. »Oh klar der gleiche Grayson.. Der gleiche Nachname.« murmelte ich vor mich hin. »Nein Emil so war das nicht bitte hör mir zu.« doch da war er auch schon verschwunden.



Als alles vorbei war und Lukas abtransportiert, ging ich zu Jannik hinüber und fiel in seine Arme.
In seinen starken Armen fiel dann auch meine Anspannung und Stärke von mir ab und ich schnaufte durch.
»Jannik bitte verzeih mir das ich in den letzten Tagen so komisch war. Bitte verzeih mit. Hast du gewusst das Emil der Bruder von Sophie war? Er hat mir vorhin die Schuld an ihren Tod gegeben.« Ich weinte in seine Schulter und er streichelte mit seiner Handfläche meinen Kopf und Rücken.
»Es ist alles gut mein Schatz... Es ist alles gut. Komm lass alles raus was sich die letzten Tage aufgestaut hat, ich bin immer für dich da.
Es gibt da nichts zu verzeihen und nein wusste ich nicht. Aber ich hoffe du weißt das dich keine Schuld trifft. « gab er mit ruhiger Stimme von sich und drückte mich fester an seinen Körper und küsste meine Stirn.
Es war ein wunderschönes und sicheres Gefühl von seine starken Armen umklammert zu sein.
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