Schwule Geschichten

Mein neues Leben. Neue Wege 3

schwule Geschichte

Buch 3 Kapitel 3

Viel Vergnügen beim Lesen von Kapitel 3.
Freue mich wie immer über Feedback und so.
Jannik

Endlich ist Moritz weg, ich sollte mich nun aber wirklich beeilen. Ich muss dann immerhin rechtzeitig wieder Zuhause sein. Dachte ich mir, während ich meine Jacke von der Garderobe nahm und sie mir an zog. Dann nahm ich meine Schuhe aus dem kleine Schuhkasten und holte meinen Autoschlüssel aus der Schale die neben der Einganstür auf einem kleinen Holzkasten stand und ging zu meinem Auto.
Seit dem Unfall vor ein paar Monaten wo ich mein Auto zerschrottet habe, fuhr ich nun einen altern roten dreier Golf.
Er war zwar alt aber das einzige was ich mir nach dem Hauskauf mit Moritz leisten konnte und so tat auch dieses alte Auto seinen Zweck ganz gut. Andere würden ihn ja als retro oder so bezeichnen, für mich jedoch war es einfach meine eigene fahrende Schrottlaube.
Andererseits darf ich mich gar nicht beschweren er hatte zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber er war trotzdem noch in einem Top Zustand und das wichtigste er brachte mich von A nach B.
Genau wie an diesem Tag heute einfach von A nach B und wieder zurück nach A.
Denn ich wollte heute einmal in meinem Leben altmodische sein und den Papa von Moritz um die Erlaubnis fragen das ich Moritz heiraten darf.

Es war ein typischer Altweibersommertag und die Sonne strahlte in mein Gesicht beim Autofahren.
Ich war an diesem Tag einfach gut drauf und glücklich meine kleine Familie zu haben.
Auf Klaus dem Papa von Moritz war ich wirklich schon neugierig, immerhin kenne ich ihn nur aus Erzählungen und alten Bildern von Moritz und Daniel.
Zum Glück wohnte der Papa von Moritz nicht all zu weit entfernt und ich konnte das normalerweise am Vormittag schaffen. Ich wollte nicht das Moritz etwas mitbekommt. Im Auto hatte ich eine selbst gebrannte CD laufen, ja in diesem alten Auto gibt es halt noch nichts modernere als einen CD-Player. Und es spielte gerade eine der besten Coverversionen von Bed of Roses die ich kenne und ich sang natürlich lauthals mit.

Nach circa einer Stunde Autofahrt hab ich es dann geschafft. Ich durchfuhr ein großes Tor aus Holz und Stein und eine Schotterstraße führte Richtung Haus. Links und rechts stand eine Allee aus Linden, ich kam dem rotem Backsteinhaus immer näher und die Aufregung stieg. Ich war wirklich einfach nur erstaunt von diesem pompösen Haus als ich es zum ersten Mal sah.
Ich fuhr um einen Springbrunnen, der als Kreisverkehr diente, blieb dan in mitten der Einfahrt stehen und ging zu der dunkelbraunen Einganstür. Nach dem ich geklingelt habe machte mir ein kleines hübsches braunhaariges Mädchen die Tür auf. Durch die Gesichtszüge, Augen und allgemein durch ihr Auftreten wusste ich es sofort.
Es konnte nur Caroline sein, die kleine Halbschwester von Moritz.
»Hallo meine große, ist dein Papa zu Hause?« fragte ich sie freundlich und lächelte sie dabei herzlich an.
»Ähm Hallo? Ja warte.... Paaaappaaaaa es ist für dich!« rief sie und hoppste auch schon wieder davon. Nach einem kurzen Augenblick kamm dann ein recht großer Mann mit ernste Miene über den Flur auf mich zu.
»Hallo Klaus... Ähm ich meiner Herr Hölbling, ich bin Jannik haben sie einen Augenblick Zeit für mich?« fragte ich ihn freundlich und steckte meine Hand auf ihn zu.
»Herr Brauer wenn schon. Hölbling heiß ich schon lange nicht mehr....« grummelte er und wirkte dabei sehr ernst. Ich dachte mir nur ob das Moritz weiß mit dem Nachnamen »... Um was geht es denn überhaupt?« fragte er grummelig und reichte mir seinen Arm jedoch nicht.
»Ähm... Ähm... Eeeesss geht um ihren Sohn!« antwortete ich etwas eingeschüchtert.
»Naja da brauch ich schon mehr Informationen. Um welchen der zwei Taugenichtse geht es den?« Seine Gesicht war so voller Hass und mich machte seine Aussage zornig. Denn Moritz war alles andere nur kein Taugenichts.
»Um Moritz! Aber können wir das nicht Hause besprechen?«
»Nein können wir nicht! Entweder du sagst was du zu sagen hast oder du fährst wieder dort hin wo du hergekommen bist.«
Eigentlich wollte ich meine Frage nicht zwischen Tür und Angel stellen aber was bleibt mir nun schon anderes übrig.
»Ich wollte Sie fragen.... FFFFFragen ob ich die Erlaubnis bekomme Moritz zu heiraten?« Und blickte dabei ängstlich zu Boden.

Plötzlich spürte ich das Klaus meine Arme mit seinen Händen fest Packte und mich gegen die rote Mauer des Hauses drückte.
»Du bist es also der meinen Sohn zur Tunte gemacht hat? ... Meine Zustimmung bekommst du bestimmt nie! Und wenn du nicht sofort deine Finger von Moritz lässt, haben wir zwei ein riesen Problem!« er quetschte dabei meine Arme so fest das sie schon gewaltig schmerzen.
»Aber... Aber...Klaus, bitte ich liebe...« sagte ich verzweifelt und versuchte mich verzweifelt aus dem Griff zu winden. Doch ich konnte meinen Satz nicht einmal zu Ende bringen.
»NEIN und für dich immer noch Herr Brauer! Du lässt ab jetzt sofort die Finger von ihm.
Er ist ohne Dich sowieso besser dran und jetzt verschwinde von meinem Grundstück bevor ich mich vergesse.«
Schrie er mich mit lauter Stimme an und Klaus ließ mich gleichzeitig los.
Verwirrt und verängstigt lief ich zu meinem Auto zurück, stieg ein und fuhr davon.



Am späten Nachmittag hatte mich Moritz als er am Heimweg war angerufen und mich gebeten das ich vor unserem Haus auf ihm warten soll. Mir geisterte noch immer die ganze Zeit die Sache vom Vormittag im Kopf herum und hatte keinen Plan ob ich es Moritz erzählen soll. Oder es doch besser wäre es für mich zu behalten. Beziehungsweise allgemein was ich nun überhaupt tun soll.

Ich wusste nur eines ich liebe Moritz und unser kleine Familie überalles. Für kein Geld oder Drohung der Welt würde ich meine Familie hergeben.
Doch das schlimmste was passieren konnte geschah noch an diesem späten Nachmittag.

Moritz hatte eine Überraschung für mich und ich sollte mir die Augenverbinde. Ich war aufgeregt, neugierig und hatte etwas Angst was nun passiert.
Als ich sein Bandana dann endlich runter nehmen durfte, war ich überwältigt vor Liebe. Mir kamen die Tränen. Tränen kammen mir deshalb weil ich Moritz einfach liebte und ich nun wusste was kommen wird und ich nichts lieber als Ja gesagt hätte.
Es sah einfach unwahrscheinlich schön hier an unserem lieblings Platz aus. Und Moritz sah wie immer einfach perfekt aus. Ich liebe ihn so sehr.
Moritz Kniete vor mir und es kam genau die Frage die ich in diesem Moment als letztes hören wollte, die ich aber schon ahnte.
Mit den Worten »Jannik wo soll ich denn anfangen?
Du bist das Licht in meiner Dunkelheit, du bist der Schimmer an meinem Horizont.
Du Jannik bist die Liebe meines Lebens und ich kann ohne dich nicht mehr.
Du bist mein zweites ich, mein zweiter Rabe.
Willst du mich heiraten?« führte das Schicksal seinen Weg fort.

Ich konnte mich nicht einmal erklären wieso ich nein sagen musste, lief er schon aufgelöst von mir davon. Es brach mir mein Herz.
Ich versuchte ihn noch einzuholen doch ich hatte einfach keine Chance.
Immer wieder rief ich ihm nach »Moritz... Moritz bitte warte... Moritz!« Als er mir dann schließlich mit seinem Auto vor meiner Nase davon fuhr, brach für mich eine Welt zusammen.
Ich saß am kalten Asphaltboden und Tränen Kugeln über meine kalte Backen. »Jetzt ist alles aus!« redete ich in Endlosschleife vor mich hin.
Nach kurzer Überlegung was ich nun tun soll rief ich mir ein Taxi an. Da unser Haus zufuß zu weit entfernt war und Moritz meine Anrufe die ganze Zeit ignorierte.
Ich wollte einfach so schnell wie möglich nach Hause kommen und alles aufklären. Doch Fehlanzeige Moritz hatte einige seiner Sachen gepackt und war bereits verschwunden.

Frustration, Zorn, Hilflosigkeit, Dunkelheit all das machte sich in meinem Herzen breit und ich wusste nicht was ich machen soll.




Moritz

Nach dem Jannik ohne mit der Wimper zu zucken Nein gesagt hat, fuhr ich schnurstracks ohne Umwege nach Hause. Ich hasse ihn. Ich schenke ihm mein Herz und er bricht es mir. Er wollte doch unbedingt das wir mit Niklas eine Familie sind und nun? Bin ich alleine er wird mir Niklas bestimmt auch noch nehmen und das würde ich nicht verkraften.
Bei unserem Haus angekommen packte ich mir die wichtigsten Sachen in meinen Seesack zusammen und ging zurück zu meinem Auto.
Kurz musste ich überlegen was ich nun machen soll, also beschloss ich das ich zu meiner Mama fahre. Dort kann ich zumindest eine Nacht übernachte. Doch auf halber Strecke blieb ich in einer Ausbuchtung am Straßenrand stehen. Stig aus und ging ein paar Schritte in das Feld das dort lag hinein und schrie so laut ich konnte voller Zorn in die Natur. »Scheise... Icccchhhh haaasssseeeee Diiiiicccchhhh!...« zum Glück war dort weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Es war nur das Gerstenfeld und in der Ferne standen ein paar Bäume und Sträucher.

Ich hasse Jannik, ich hasse ihn einfach. Das waren die ganze Zeit mein einziger Gedanken.
Gut es war wahrscheinlich keine Hass. Ich war einfach zutiefst von ihm enttäuscht, konnte es einfach nicht verstehen wieso er das tat und Zorn, unendlich viel Zorn.
Ja wahrscheinlich war es einfach nur Zorn. Zorn auf Jannik, Zorn auf mich das ich so dumm war und Zorn auf Gott und die Welt.
Nach dem ich all meinen Frust freien Lauf gelassen habe, atmete ich erst einmal tiefen und mir wurde eins bewusst. Ich konnte nicht zu Mama. Niklas war dort. Also wendete ich mein Auto und fuht wieder in die andere Richtung. Ich hatte auch zugleich schon einen neuen Plan wo es hin gehen soll und ich zugleich auch meine Ruhe habe.
Bei meiner Hütte.
Dort dann um ca. 20 Uhr angekommen zündete ich erst einmal ein Feuer im Ofen an damit es wärmer im Raum wird, machte ich mir einen Schnapstee zur Beruhigung und da sah ich das erste mal auf mein Handy.
Ich hatte drei dutzend Anrufe und Nachrichten von Jannik und dutzende von Mama, Daniel, Laurie, Markus und und und und. Aber ich las keine einige Nachricht davon oder rief jemanden zurück. Das einzige was ich tat war das ich jedem das Gleiche als Antwort schreiben. Mir geht es gut! brauche meine Ruhe.
Und schaltete anschließend mein Handy aus.

Auch nach zwei Stunden saß ich noch richtig frustriert, zornig und vor allem traurig auf der Couch in der Hütte...... Jannik und ich schlenderten über denn großen Flur Richtung großes Treppenhaus. Ich bin gerade 17 geworden und die letzte Schulwoche beginnt morgen. Ein Jahr noch dann hätte ich es geschafft und die Uni schrie bereits nach mir.
Heute war ein sonniger Sonntag Morgen und man hörte schon in aller früh durch das offene Fenster die Amseln und die Meisen singen. An jenen Sonntagmorgen Anfang Juli beschlossen Jannik und ich einen Wasserfall der angeblich nicht fern vom Internat liegt zu suchen.
Ich war einfach glücklich wie sollte ich das auch nicht sein?
Ich hatte meine große Liebe gefunden, bin seit Mai großer Bruder der zwei süßesten Brüder der Welt und dann noch dieses Wetter da draußen. Da kann es einen einfach nicht mehr besser gehen.

Jannik hatte wieder einmal mein Lieblings Shirt an ihn an, ein Ramones T-Shirt. In diesem sah er einfach nur scharf aus und eine ausgefranste kurze Hose die das Outfit als Badboy noch abrundet
Ich hatte einfach ein stinknormales Hard Rock Cafe Shirt an und eine dunkelblaue kurze Stoffhose. Ebenfalls trug ich unseren Rucksack in dem eine Jause, etwas zu trinken und zu Naschen war.
Fröhlich und etwas überdrüber hüpfte ich um Jannik herum als wir über den Innenhof Richtung Wald gingen und henselde ihn etwas. »Na du lahme Schnecke, kommst du mir überhaupt nach?« und lachte dabei fröhlich vor mich hin.
»Alter was haben sie dir denn heute wieder in dein Frühstück gemischt?« fragte er mich gespielt genervt und lächelte mir zugleich glücklich in mein Gesicht.
»Das war bestimmt die morgendliche Dosis Jannik die du mir in meinem Mund verpasst hast.« zwinkerte Jannik dabei frech an und piekste ihn in seine Lende. Im selben Moment ich auch schon von ihm davon.
»Na warte das bekommst du schon zurück mein Lieber! So lestig wie du heute bist kann ich auch sein.« rief Jannik mir hinterher und lief mir nach.
Ich versuchte so schnell wie möglich von ihm davon zu laufen aber er war einfach zu schnell für mich. Jannik packte mich und kitzelte mich überall wo er nur hin kam, bis ich nicht mehr konnte. Er weiß ja ganz genau das kitzeln meine Schwachstelle ist.
»Schatz.... Schhhhaaaatttzzz....ich gebe auf. Bitte du hast gewonnen.... Bitte hör auf sonst pinkle..... ich mich noch an vor lauter Lachen.« ich musste immer wieder vor lachen unterbrechen und zum Glück hatte Jannik dann doch Nachsicht mit mir gehabt.
Von nun an gingen wir friedlich Hand in Hand durch den Walt. Ich liebte diesen Wald mit all seinen alten verknorpelden Eichen und Fichten, ich liebte seinen Geruch und seine friedliche Stille die er inne hatte.
Es war mein persönlich schönster Mischwald den ich kannte.
Wir sprangen frohen Mutes über Stock und Stein den Weg entlang, wir mussten bestimmt schon zwei Stunde dem Pfad gefolgt sein als wir plötzlich ein rauschen hörten.
»Moritz hörst du das?« fragte mich Jannik plötzlich ganz aufgeregt. Wir gingen dem Geräusch nach und nach ca. 5 weiteren geh Minuten sahen wir ihn plötzlich. Da larg er in voller Pracht vor uns.
Einen zwar nicht all zu großen aber wunderschönen Wasserfall.

Er hatte glasklares Wasser das über die Steine herunter donnerte. Am fuße des Falles war ein kleiner See und dann floß das Wasser über einen kleinen Bach wieder Tal abwärts davon.
Der See war wunderschön klar, man konnte bis auf dem Boden sehen und er sah nicht besonders tief aus . Am linken Ufer wuchsen ein paar gelbe Lilien und am rechten Ufer war eine große Trauerweide deren Äste bis ins Wasser heran hingen.
Überall konnte man grüne moosbewachsene Steine sehen und ein paar Lipellen flogen wie kleine Feen durch die Sonnenstrahlen die durch die Blätter schienen hin und her. Das Schilf das am Rande des Baches wuchs wähte sanft im Wind und Vögel sangen in den Ästen.
»Wow das ist ja wunderschön hier. Hier möchte ich für immer bleiben!...« ich war wirklich erstaunt von diesem schönen und zugleich magischen Ort. Es war wie in einer wunder Welt. »...Los Jannik lass uns unter die Weide gehen und dort etwas Essen.« er stimmte natürlich sofort zu, da auch sein Bauch schon einige Zeit knurrte.

Nach dem Essen sitzen wir noch eine ganze Weile am Baumstamm gelehnt und sahen dem Wasser zu wie es über die Steine runter floss. Dabei lag meine Hand auf Janniks Oberschenkeln. »Jannik... mein liebster Jannik, weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe und wie wunderschön du für mich bist? Du bist für mich gleich wunderschön wie dieser magischer Ort hier. Ich werde dich nie mehr her geben und danke für alles...... Wirklich danke für alles!« Jannik sagte kein Wort dazu. Er war einfach nur sprachlos. Und das musste er auch nicht. Ich konnte es in seinen tief blauen Augen sehen die gerade eben wie Sterne funkeln was er für mich empfindet.
Ich nahm also einfach nur seine Hand kuschelte mich an ihm und genoss die Zweisamkeit.

So sollte es für den Rest meines Lebens sein.
»Moritz?« hörte ich da etwa wirklich gerade meinen Namen leise von den Bäumen rufen? Ja dieser Ort war wirklich magisch. »Moritz? Bist du hier? « nun war er etwas näher und lauter als zuvor zu hören, ich war verwirrt. Reden der Wald wirklich mit mir?....Ich wollte Jannik der neben mir sitzt fragen ob er das auch hört, oder ob ich nun komplett verrückt werde. Doch als ich meinen Kopf nach links drehte war Jannik verschwunden. Er war einfach weg. Vom Erdboden verschlungen.
»Moritz! Da bist du ja, endlich hab ich dich gefunden.« die Stimme die zwischen den Bäumen erschallte hörte sich immer mehr an wie die Stimme von Jannik. Plötzlich spürte ich etwas an meiner Schulter.
Mich riss es hoch. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Und im selben Moment war ich auch schon traurig das diese schöne Erinnerung gerade nur ein Traum war.

»Jannik!«

»Moritz!«
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