Mein neues Leben 6

schwule Geschichte

Buch 1 Kapitel 6

Mein neues Leben Reboot.
So jetzt geht es wieder in der richtigen Reihenfolge weiter, nach dem ich letztens unabsichtlich den falschen Teil zuerst hochgeladen habe.

Viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer über Feedback.
Wütend und frustriert grub ich meine Hand in den steinigen Boden auf dem ich saß »Wir sind jetzt bereits über zwei Stunden hier herum gelatscht und noch immer kein Ausweg in Sicht. Ich glaub das wars mit uns.«
»Du Moritz!...Wenn wir hier drinnen schon sterben müssen will ich das du eines weißt. Papa hat mich unter Druck gesetzt.... Ich durfte dir nichts sagen. Ja es stimmt ich hab es 2 Monate vor dir gewusst. Aber Papa hat immer gesagt wenn ich nichts sage darf ich wieder heim kommen und müsste nicht mehr hier im Internat seim. Du weißt doch wie gerne ich wieder zu meinen Freunden nach Hause will und zurück an meine alte Schule. Zurück in mein altes Leben.
Bitte ich weiß es war falsch von mir...« er find an zu weinen und stockte immer wieder„... Aber bitte ich habe... endlich einen Freund hier an dieser scheiß Schule gefunden... Ich muss nicht dein Bruder sein... Aber... Aber lass uns doch bitte zumindest Freunde bleiben."
Ich sagte kein Wort zu Daniel, meine Wut stieg wieder in mir auf. Innerlich zählte ich 1...2...3... Und hoffte das meine Wut dan verging. Doch Fehlanzeige. Meine Wut wurde immer größer. Auf Papa. Auf Daniel der nie etwas gesagt hatte und auf diesen beschissenen Stollen hier unter der Erde. Als ich an diesen beschissenen Stollen dachte, vermischte sich all mein Kummer und all mein Leid was mir Papa in all den Jahren angetan und wo er mich alleine gelassen hat mit der Wut und ich zuckte aus.
Und im selben Moment drehte ich mich zu Daniel und schlug auch schon nur haaresbreit an seinem Gesicht vorbei an die Wand hinter ihm. Meine Faust wurde von der Wand aus Gestein aufgehalten.
Meine Faust noch immer an der Wand schrie ich schließlich Daniel an. Er bekam all mein Zorn der sich seit diesem Zeitpunkt in seinem Haus Aufstaute ab »PAPA IST DER GRÖßTE SCHEISHAUFEN DEN ES IN DIESEM UND IM NÄCHSTEN UNIVERSUM GIBT. Ich hasse Ihn! Und du... Du warst einer meiner besten Freunde hier an der Schule und auch du hast mich nach all dem was du über mich und meine Familie wusstest belogen und betrogen.
Wir haben hier das gleiche Schicksal erlitten und du glaubst lieber den größten Lügner den es hier auf Erden gibt.
Du hättest nie... nein nie im Leben heim kommen dürfen!"
Meine Fingerknöchel schmerzten.
Und erst jetzt wo ich meiner ganze Wut freien Lauf gelassen habe merkte ich das ich vielleicht etwas zu weit gegangen bin.
»Es tut mir leid Daniel ich wollte nicht...« er unterbrach mich »Moritz sei still. Du musst dich für nichts entschuldigen, ich war der Jenige der scheise gebaut hat. Du hast ja recht mit all dem was du über unseren Erzeuger gesagt hast.«
Ich musste lachen da er jetzt Erzeuger und nicht mehr Papa sagte. »Ja lach nur er ist ja nur der Erzeuger, Vater der Jahrhunderts wird er ja bestimmt nicht mehr.«
»Aber Daniel es tut mir leid, ich verzeihe dir nicht das du mich hintergangen hast. Aber ich nehme jetzt zumindest einmal deine Entschuldigung mal an. Wir sehen dann nich was weiter daraus wird. Außerdem wer im Glashaus sitzt soll nicht mit Steinen werfen und schließ will ich nicht im Streit mit dir hier drin ster...«
»Moritz hörst du das?...Hört sich an wie Wasser.« Jetzt hörte auch ich genau hin und ja da war wirklich ein leises Plätschern von Wasser zu hören. »Komm lass uns mal nach sehen wo das her kommt.« Wir krabbeln auf allen Vieren den Weg entlang da wir ja blind in der Finsternis waren und plötzlich sah man einen Licht schimmer am Boden.
Das Licht beleuchtet von unten einen kleinen hell blauen See in einer kleinen Höhle am Ende des Ganges. »Ich glaube wenn wir da hindurchtauchen kommen wir aus diesem Loch wieder raus.« Ich stimmte Daniel zu.
Wir gingen sofort in das eisig kalte Wasser hinein. Zählten bis 3 und tauchten dann ab, es war ein kurzer recht breiter Gang den wir da durch schwammen und als wir an der anderen Seite wieder auftauchten, war wirklich das Dörfchen in nicht all zu weiter Ferne zu sehen.
Und an der beleuchteten Kirchturmuhr sahen wir das es mittlerweile schon 20:20 war.
Halb erfroren und komplett durchnässt und ich mit einer bluteten Hand machten wir uns auf den Weg zurück ins Internat.
Endlich im Internat angekommen entschuldigte sich Daniel abermals kurz bevor sich unsere Wege im Alten Stiegenhaus wieder trennten. »Du musst dich nicht mehr entschuldigen. Aber Belüge mich nicht mehr.«

»Da bist du ja. Hab mir schon Sorgen gemacht. Wo bist du geblieben hab die ganze Zeit im Dragon auf dich gewartet.« sagte Jannik zu mir, blickte jedoch nur kurz über seine Schulter. Er wühlte gerade in seinen Koffer umher und suchte anscheinend frische Kleidung. »Kommst du nun zumindest mit duschen?« Als er dann alles hatte was er zum duschen brauchte, sich aufrichtete und mich dabei erblickte fielen ihm im selben Augenblick seine ganzen Sachen auch schon wieder aus der Hand und neben ihm auf den Boden. »Alter was ist mit dir passiert? »
Ich ging auf Jannik zu und umarmte ihn mit meinen klitschnassen Klamotten. »Lange Geschichte!... Und ja lass uns erstmal duschen gehen. Bevor ich hier vor dir endgültig tiefgefroren bin.« Ich lächelte dabei wirklich erfreut Jannik doch wieder lebendig zu sehen.

Frisch geduscht und wieder halbwegs aufgetaut waren wir wieder in unserem Zimmer.
Jannik Verband fürsorglich meine Hand und ich erzählte ihm nebenbei von meinem Abenteuer mit Daniel. Durch seine Blicke wusste ich genau was er sich dachte.
»Ja ich weiß ich bin dumm... Und ich habe mehr Glück als Verstand gehabt.« Jannik lachte und kuschelte sich schließlich an mich und so lagen wir dann zu zweit in meinem Bett.

Schließlich in seinen Armen eingeschlafen, lag ich die ganze Nacht bis zum morgengrauen und war Tot.



Die Wochen vergingen und der Sommer zog ins Lande ein.

Heute war der letzte Schultag. Dies erfreut me mich wirklich, endlich Ferien und obwohl ich mich auf die Ferien freute hatte ich dabei auch ein weinendes Auge. Da ich Jannik jetzt längere Zeit nicht mehr sehen werde. Sein Heimatort war doch weiter entfernt von meinen als wie ich gern hätte. Ich muss sogar zugeben ich habe etwas Angst davor, da ich ihn jetzt jeden Tag an meiner Seite hatte und Dan plötzlich nicht mehr.
Jannik jedoch war stehts zuversichtlich. Immerhin hat uns zwei die Wahrsagerin ja vorher gesagt, also was soll uns schon passieren?.
Dies machte mir stehts Mut und immerhin konnte ich meine Mama dazu überreden das ich eine Woche zu Jannik und seiner Familie darm. Natürlich war Jannik da nur ein Klassenkamerade. Immerhin wusste von uns keiner.
Darum war das anfangs gar nicht so einfach meine Mama zu überzeugen. Aber nach einer langen Diskussion hat sie schließlich doch nach gegeben unter der Bedingung das ich mich jeden Tag melde.


Das letzte läuten für dieses Schuljahr der Glocke im Glockenturm erschalte,
Man konnte es über den ganzen Hof hören und nun waren endlich Ferien. Als die Glocke verstummte konnte man zugleich auch schin die ganzen Schüler freudig schreien hören.
Jannik und ich beschlossen noch zusammen unsere Sachen aus unserem Zimmer zu holen und gingen anschließend langsam Richtung Innenhof. Dort wurden wir beide abgeholt und unsere Eltern würden dort bestimmt schon auf uns warten.
Im Hof angekommen schüttelte mir Jannik zum Abschied die Hand »Tschau mein kleiner. Wir sehen uns in drei Wochen. Nicht vergessen du bist mein Rabe und die bleiben schließlich ein Leben lang zusammen.« er lächelte mich an und das gab mir ein letztes Mal Mut auf den Weg. Obwohl mir eigentlich fast die Tränen kamen blieb ich aber standhaft.
Langsam ließen wir unsere Hände die sich mein Händeschütteln schon fast zu lange berührten wieder los und das brach mir fast mein Herz. Plötzlich fühlte sich meine Hand so kalt und leer an ohne seine. Ich wollte nicht gehen, ich wollte bei Jannik bleibe...und das für immer. An jedem Tag.
Jannik ging zu seinen Eltern und ich zu meiner Mama da sie heute alleine gekommen ist.
»Hi mein Schatz! Was ist dir denn über die Leber gelaufen?« fragte mich Mama mit fragender Stimme.
»Nichts... Alles ok, lass uns doch einfach fahren.« in diesem Moment spürte das jemand meinen Arm packte und mich nach hinten zog.
Als ich mich dabei umgedreht habe sah ich das es Jannik war.
»Ich kann dich so traurig nicht einfach gehen lassen.« Als er seinen Satz zuende gesprochen hatte spürte ich auch schon seine samtigen knackigen Lippen auf meinen.
Er überraschte mich mit dieser Aktion wirklich, aber es war eine gelungene Überraschung. Denn es hat mich wirklich gefreut noch einmal seine Lippen und seine Hände an mir zu spüren. Es war so als würde ich gerade explodieren. Vor Glück und Liebe zu Ihm.
»Ich liebe Dich mein Schatz, bis in drei Wochen.« sagte ich als sich unsere Lippen lösten und gab ihm dann aber noch einen Kuss.
Er löste sich von meinen Lippen »Ich liebe Dich auch.« und Jannik küsste mich dann erneut.
Unser Abschied ging so bestimmt 10 Minuten und ich sah dabei im Augenblick, das uns unsere mit Internatskollegen teilweise komische Blicke zuwarfen. Das war mir in diesem Augenblick jedoch so egal, ich liebte Jannik und liebte ihn dafür das er den Mut aufbrachte mich vor allen hier anwesend zu küssen.

Als wir uns dann doch lösen konnten stieg ich glücklich und grinsend in das Auto meiner Mutter und sah Jannik noch kurze Zeit an bis auch er im Auto seiner Eltern verschwunden war.
Sie fuhren mit ihrem Auto schließlich vor uns und Jannik sah noch oft aus dem Heckfenster und warf mir dabei Küsse zu und ich ihm.
Bis sie dann in eine andere Richtung abgebogen sind.

»Jetzt versteh ich was los war. Du hast also einen Freund? Liebst du also Männer? « Fragte mich Mama und brach damit das Schweigen in unserem Auto. Sie blickte kurz zu mir, lächelte mich an und sah dan auch schon wieder auf die Straße.

( liebst du einen Mann? Nein ich liebe nur Jannik )

»Nein.... Ähm... Ja... Ähm nein, ich liebe nur Jannik. Ich wollte dir das eigentlich schon früher sagen, hatte aber Angst davor und wusste auch nicht recht wie.« Ich sah dabei beschämt auf die Fußmatte.
Mama blieb im selben Moment mit ihrem Auto an der Seite wo gerade eine Ausbuchtung am Straßenrand lag stehen. Blickte zu mir rüber, kam dan immer näher und umarmte mich » AchMoritz... Ich werde dich immer lieben. Egal ob du Mann oder Frau liebst.« mir viel ein riesen Stein vom Herzen »Du musst mir aber eines versprechen!«
»Ja Mama was den?«
»Dein Freund kommt in den Ferien auch eine Woche zu uns. Und du stellst mir dann diesen Jannik der dich so glücklich macht vor.
»Ja... Jaa.. Jaaaa Mama! Danke das ist das beste was du mir je geschenkt hast. Du bist die Beste.« ich freute mich wirklich riesig über ihre bitte und war Überglücklich.
Ich musste Jannik das sofort schreiben und ihm das mitteilen. Auch er freute sich riesig darüber das wir nun doch mehr Zeit in den Freien mit einander haben werden.

Nach kurzer "Diskussion" wann er kommen würde haben wir dann endlich eine Lösung gefunden.
Jannik war in den ersten beiden Wochen zuerst noch bei seinen Großeltern eingeladen und so kam er dann die Woche bevor ich sowieso zu ihm gekommen wäre.
Die Tage bis Jannik und ich uns endlich wieder sehen sollten zogen sich wie Kaugummi. Wir schrieben zwar die ganze Zeit hin und her und am Abend telefonierten wir jeden Tag, doch trotzdem war dies nicht das selbe wie zuvor. Dennoch machte mein Herz auch nach der tausenden Nachricht noch einen Sprung vor Freude wenn ich Janniks Namen auf meinem Display sah.



Die erste Nacht nach zwei endlos langen Wochen ohne Jannik und sei er nähe war unbeschreiblich.
Er hat sich an mich gekuschelt und sein Kopf lag auf meiner Schulter als ich um 6 Uhr aufwachte.
Jannik wirkte so friedlich wie er da auf mir lag und schlief, man konnte ihn Ruhig und leise atmen hören und sein Bauch hob uns senkte sich dabei gleichmäßig. Ich küsste Jannik sanft auf die Stirn, legte meine Hand auf seine, die auf meinen Bauch lag und machte noch einmal überglücklich meine Augen zu. Um 8 Uhr als schließlich unser Wecker abging war das erste was ich erblickte Jannik's wunderschöne strahlend blaue Augen. Die mir tief in meine blickten.

Es war heute Sonntag aber da wir heute einen Ausflug mit meiner Mama und Markus geplant haben mussten wir trotzdem früh aufstehen. Eine Stunde später saßen wir auch schon im Auto von Markus und fuhren Richtung Wien.
Wir wohnten nicht so extrem weit davon entfernt und unser Plan für den Tag war es zuerst in den Prater zu fahren und anschließend eine Abend Führung im Tiergarten Schönbrunner zu besuchen.
Was ich aber an diesem normalen Morgen noch nicht wusste war das der Tag noch eine riesen Überraschung mit sich bringen würde.

9:47 Uhr wir sind gerade im Prater angekommen.
Da wir leider recht früh dort waren, hatten noch einige von den ganzen Attraktionen geschlossen. Also haben wir beschlossen erst einmal eine Runde über das riesen Areal zu spazieren. Jannik und ich gingen etwas hinter Mama und Markus »Moritz das ist ja richtig cool, danke das ihr mit mir hier her gefahren seid.«
» Ach das ist doch nicht besonders. Ich freu mich einfach nur mit dir Zeit zu verbringen.«
» Ja ich freu mich doch auch Zeit mit dir zu verbringen...« er gab mir dabei einen Kuss auf meine linke Wange »... Aber schau, wir sind im Prater.«
Ich musste grinsen »Ja wir sind im Prater also nicht wirklich was besonderes.«
»Ach du Banause. Also für mich schon. Immerhin war ich erst einmal hier und daran kann ich mich auch nicht mehr so recht erinnern. Damals war ich erst 6 Jahren...« Erst jetzt verstand ich wieso dieser Ort nun noch wirklich etwas Besonderes war. » ...komm Schatz lass uns mit dem Riesenrad fahren. nein doch mit der Geisterbahnen da drüben. Nein warte da ist ja auch eine Indoor Achterbahn fahren wir mit dieser.« Er war wirklich ganz aufgeregt wie ein kleines Kind und konnte sich gar nicht entscheiden.
»Ganz ruhig wir können mit allem fahren was du magst...na gut mit fast allem. Solange es nicht kopfüber ist fahr ich mit dir.« Lachte ich zu meinem hübschen Freund hinüber der noch immer neben mir ging.
Wir haben uns dan dazu entschieden, na gut auch weil sie gerade neben uns war, das wir als erstes mit der Indoor Achterbahn fahren wollen. Diese Achterbahn war wirklich lustig, man konnte oft den Weg nicht vorher sehen wo sie als nächstes lang fährt. Und auch für mich war sie zu diesem Zeitpunkt noch neu, also gleich doppt so lustiger.
Als nächstes gingen wir dann alle vier durch das Geisterhaus Jack the Ripper wo sich Jannik einmal so erschreckt hat das ich anschließend einen Blauenfleck am Oberarm bekam. Diesen konnte man noch Tage lang danach sehen. Für mich war dieses Haus nicht wirklich so schlimm. Erstens kannte ich es bereits und fand es nicht wirklich gruselig und zweitens nach dem ich im Stollen eingeschlossen war, gab es gar nichts mehr vor dem ich mehr Angst haben könnte.
Als wir raus kamen ging es dan weiter zum Kettenkarussell. Das mit seinen 117 Meter angeblich das Weltgrößte ist. Als wir ganz oben waren war es ein wunderschönes Gefühl, es war als ob wir einfach frei sind und man hatte einen wunderschönen Blick über ganz Wien.
Der Wind Strich uns durch die Haare als wir uns im Kreis drehten und wir hielten uns an den Händen. Jannik sah mich mit seinen tiefblauen Augen an und meinte zu mir »Moritz das ist einer der schönsten Momente in meinem Leben. Den werde ich nie wieder vergessen. Dieses Gefühl mit dir hier zu sitzen und deine Hand zu halten ist unbeschreiblich für mich. Es ist noch immer so als ob ich dich gerade erst kennengelernt habe, den ich habe immer noch Schmetterling im Bauch wenn ich dich ansehe.
Ich liebe dich von ganzem Herzen.«
»Ich liebe dich auch.« und gab Ihm dan einen sanften aber leidenschaftlichen Kuss, seine samtigen Lippen schmeckten noch immer süß nach der Zuckerwatte die er zuvor gemampft hat und langsam ging die Fahrt wieder bergab Richtung Boden.

Wie fuhren dan noch mit einigen weiteren Sachen hier im Prater bis es um 15 Uhr hieß »Kommt ihr zwei dann endlich ? Wir gehen jetzt dann mal etwas Essen. «
Wir gingen zu einem Italiener der ein paar Gehminuten vom Stephansplatz in einer kleinen Gasse lag. Das Essen war wie immer ausgezeichnet wenn wir dort waren. Ich aß ein Kürbis-Risotto mit Lammmedallions und die anderen drei waren da eher einfach gestrickt mit einer Lasagne.

Kurz vor 18 Uhr machten wir uns dann schließlich auf den Weg Richtung Tiergarten da die Führung um 18:45 beginnt.
»He Männer sicher das wir hier richtig sind? Es sind ja sonst kein anderes Leute hier!« fragte Mama besorgt da es schon kurz vor Führungsbeginn war.
»Ja Schatz das sind wir. In der Mail steht ja eindeutig Maxingstrasse 13b.« sagte Markus beruhigend zu Mama.
Und wirklich um Punkt 45 kam eine Junge blonde Frau zu uns heraus, fragte uns ob wir für die Führung hier sind und machte einen hacken auf ihrem Zettel das wir anwesend waren.
Ich war verwundert das keine anderen Personen Teilnahmen, aber fand es auch gleichzeitig richtig geil. Denn wer kann schon von sich behaupten nur zu 4 in einem Zoo zu sein. Na gut nicht ganz zu 4 die Führerin war ja auch anwesend und eine andere Gruppe die etwas früher startete war auch noch irgendwo hier im Park unterwegs.
Die Führerin erzählte uns viele interessante Dinge das zum Beispiel Großkatzen nicht jeden Tag etwas zu fressen bekommen oder das Schönnbrunn zur Zeit keine Tiergerbabys haben darf.
Wir waren gerade bei den Mähnenrobben Mamas Lieblings Tiere und beobachten gerade Comandante. So heißt der Pulle der Mähnenrobben hier in Schönbrunn, wie er umher schwamm und auf und ab tauchte.
Plötzlich hörte man jemanden in der Ferne singen hörte. Doch konnte ich nicht sagen was sie da sangen. Wir alle sahen uns um da es immer lauter wurde. Die Melodie und der Gesang kam aus der Richtung des Elephantenhauses und langsam wurde das Lied immer lauter und lauter.
Ich konnte mittlerweile auch erkennen um welches Lied es sich handelt. Es war We Found Love von Rihanna und Calvin Harris.
Und das Lied wurde immer lauter, bis wir schließlich sahen das es von einer Gruppe aus 15 Leuten bestehend gesungen wurde. Es musste anscheinend die andere Gruppe sein die da auf uns zu kam und das Lied sang.
Wir alle sahen alle gespannt auf die Leute die da zwischen den Humboldtpinguine und uns standen und für uns sangen. Bis das Lied plötzlich erstummte.
»Schatz du bist die Liebe meines Lebens, ich kann mir keinen Tag mehr ohne dich vorstellen willst du mich Heiraten?«
Ich war extrem überrascht von dem was ich da gerade gehört habe und zu geil freute es mich riesig.
»Also? Was sagst du Elisabeth?« lächelte Markus vor Mama kniend zu ihr hinauf und sah ihr dabei fragend ins Gesicht. In der Hand hielt er dabei eine kleine rote Schatulle mit einem schlichten aber doch sehr schönen Ring darin.
Mama hielt sich die linke Hand vor ihren Mund und war starr. »Jetzt sag doch was!« Markus wurde langsam nervös.
»Ja... Ja... Ja natürlich will ich deine Frau werden.«
Alle die zu diesem Zeitpunkt anwesend waren jubelten und klatschten in die Hände als Mama ja gesagt hat und freuten sich für die zwei.
Markus fiel Mama zugleich um den Hals und küsste Sie Überglücklich. Auch ich freute mich für Mama, da ich ja wusste das sie Markus wirklich liebt und ich muss gestehen ich mochte ihn mitlerweile auch wirklich sehr gerne. Er war in den letzten Monaten mehr Papa für mich geworden als wie mein echter Papa in all den ganzen letzten Jahren jemals war.
Am Weg nach Hause erfuhren wir dann, das Markus all dies von langer Hand geplant hatte und er froh war das alles so gut gelaufen ist.

Die ganze restliche Woche hatte wir dann nur noch ein Thema. Die Hochzeit.
Mama und Markus beschlossen das sie noch dieses Jahr heiraten wollen. Aber nur ganz klein, das würde ihnen beiden reichen. Als Datum wurde dann ein Samstag Mitte September ausgewählt.




Samstag. Heute wurden Jannik und ich am Vormittag zum Bahnhof gebracht und es ging nun auf zu seinen Eltern.
Um 10:45 kam dann der Zug eingefangen und zu unserer Verwunderung kam er pünktlichst auf die Minute an unserem Bahnsteig zum erliegen.
»Haha bin's gar nicht gewohnt das die Bahn so Pünktlich sein kann.« Sagte ich zu Jannik und wir mussten beide laut lachen.

Im Zug hatten wir dann Glück. Jannik und ich hatten ein ganzes Abteil nur für uns ganz alleine. »Duuuu Schatz? Ich bin wirklich schon aufgeregt vor deinen Eltern. Was ist wenn sie mich nicht mögen? oder schlimmer noch, wenn sie mich hassen?«
»Ach Moritz da musst du dir, gar keine Sorgen bei Ihnen machen. Immerhin haben Sie auch mich so aufgenommen wie ich bin.
Und als ich Ihnen dann mit 15 erzählt habe das ich Schwul bin hat Ihnen dies auch nichts ausgemacht...Also werden Sie auch dich aufnehmen wie einen eigenen Sohn.« Jannik nahm dabei meine Hand und führte sie zu seinem Mund und gab mir einen Kuss auf denn Handrücken.
Ich war verdutzt.
Was meint er mit seine Eltern haben ihn aufgenommen? Na klar haben sie Ihn aufgenommen er ist ja ihr Kind. »Ja klar haben deine Eltern dich aufgenommen bist ja auch ihr Kind. Nicht so wie ich.« Ich lachte und versuchte meine Angst dabei zu überspielen.
»Hab ich dir nie erzählt das Mama und Papa nicht meine leiblichen Eltern sind?« Jannik legte dabei Falten auf seiner Stirn.
»Nein hast du nie erwähnt. Erzähl!«

»Oh ok.... Ja ich wurde kurz nach meinem fünften Geburtstag von meiner leiblichen Mutter weg gebracht. Anschließend war ich in dutzend Pflegefamilien und wie es dazu kam? Ganz einfach.... Mein leiblicher Vater ist nur "kurz" Milch holen gegangen zu dem Kiosker der unter unserer Wohnung lag. Und naja er ist nie wieder aufgetaucht.
Meine Mama hat dan ein paar neuebeste Freundegefunden...« Und zeigte bei dem Wort Freunde Gänsefüschen mit den Händen. »... Diese wären einmal Schnaps, Bier, Wein gewesen...na gut eigentlich alles wo Alkohol drin war und das man trinken konnte und zum anderen waren da noch Drogen... Drogen jeglicher Art. Ja wirklich jeglicher Art.

Also, ich war gerade fünf Jahre und meine Mama hatte zu diesem Zeitpunkt gerade ein paar nüchterne Tage gehabt weil wir wieder einmal kein Geld mehr hatten.
Ich kann mich noch immer erinnern. Wenn sie nüchtern war, war sie ein ganz anderer Mensch. Da war sie zärtlich und liebevoll zu mir und ich bekam in diesen Tagen sogar wieder einmal etwas zu essen. Doch dann war es wieder soweit und sie war Tage oder Wochen lang auf irgend einen anderen Trip. Das Geld verbrauchte sie in dieser Zeit für Alkohol und Drogen und das Essen bei uns im Kühlschrank war wieder einmal Mangelware beziehungsweise meist gar nicht vorhanden.
Diese Tage waren immer schlimm. Es kam nicht nur einmal vor das ich hinterher irgendwo blaue Flecken am Körper hatte oder einmal eine gebrochene Hand, Nase oder sonst etwas.

Ich denke aber meine letzte positive Erinnerung an Mama, bevor all dies passiert ist, war das kleine rote Spielhaus was ich von ihr zu meinem fünften Geburtstag bekam.
Natürlich konnten wir uns keine Möbel für das Spielhaus leisten, da das ganze Geld für Alkohol und Drogen gebraucht wurde, aber es war ein schönes Häuschen aus Holz und ich hatte genug Platz mit meinen fünf Jahren darin.
Ich bastelte mir also aus Karton und Papier die ich im Müll vor unserem Haus fand Möbel. Damit ich mein Häuschen zumindest einbisschen einrichten konnte.
Ich hatte da einen Tisch und ein Regal aus Pappe und einen kleinen Eimer als Hocker darin stehen. Einen Teppich aus Zeitungspapier und Tixo und Vorhänge aus Klopapier...« er musste nun erst einmal schlucken und seine Hand griff fest die meine »... Doch dann kam der Tag wo alles anders verlief.

Es war ein Montag im Juni. 5 Tage nach meinem Geburtstag, es war ein angenehm warmer schöner Tag und Mama kam gerade wieder an Geld.
Sie kam nach einer Nachmittags Sauftour, die durch die ganzen Kneipen die in unserer Gegend lagen Nachhause und war Stock besoffen. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt bei einer Nachbarin von uns geparkt worden, Frau Ritter. Frau Ritter war eine wirklich nette kleine alte Dame etwas fester gebaut mit grauen kurzen Haaren und Dauerwelle. Sie hatte immer eine Dammenkittel an, der Punkte oder Blümchen drauf hatte und manchmal hatte sie ein lustiges Tuch aufgesetzt als Windschutz... Ach ich schweife ab...Also Mama holte mich gegen 16 Uhr von Frau Ritter ab und ich hatte wieder einmal riesen Hunger. Wie man eben mit diesem alter so ist habe ich geweint vor lauter Hunger und Bauchweh.
Da führte eines zum anderen.
Mama verlor die Nerven und hat mich in Ihrem Zustand wieder einmal verbrügelt.
Doch diesmal ging alles noch turbulenter zu als sonst, wenn man dass noch so nennen darf.
Wir waren gerade in unserer Wohnküche und es ging alles so schnell....Von einer Sekunde auf die andere hatte Sie wutentbrannt ein Messer in ihrer rechten Hand und im selben Moment schmiß sie es auch schon nach mir...« Jetzt musste auch ich schlucken. Ich hatte richtig Bauchweh vor Angst um Jannik obwohl ich wusste das ja anscheinend alles gut ausgegangen ist.
»... Ich sehe das Messer noch immer auf mich zukommen und ich wollte noch ausweichen.
Doch zu spät. Mama traf mich mit dem Messer an meim Rücken am Schulterblatt. Daher die Narben auf meinem Rücken.
In diesem Moment lief ich aus Angst aus unserer Wohnung und klopfte wie wild bei Frau Ritter an die Tür. Ich schrie so laut ich konnte um Hilfe und das Blut floss in strömen über meinen Rücken und tropfte auf den Fliesenboden im Stiegenhaus.
Mama war mir dicht auf den Fersen.
Frau Ritter machte gerade die Tür auf sah auf mich hinunter und wusste sofort was los ist. Sie zog mich geistesgegenwärtig in Ihre Wohnung. Schloss im selben Moment die Tür hinter mir und all dies gerade rechtzeitig bevor Mama mich erreichen konnte.
Meine Mama klopfte und tratt mit dem Fuß unentwegt gegen die Tür und wollte mich wieder haben. Sie entschuldige sich tausend mal und versprach mir dabei alles was ich mir je wünschte.
Doch Frau Ritter blieb stark... für mich und alarmierte die Polizei.
Ich würde von Frau Ritter erst einmal mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht, wegen der Wunde am Rücken. Von dort wurde ich dann von einer netten Frau vom Jugendamt abgeholt und zu einer Notfallmutter gebracht.

Mama sah ich das letzte Mal, als mich die Rettungsmänner von Frau Ritter holten. Sie saß da mit Handschellen gefesselt im Polizeiwagen und sah mir eiskalt in mein Gesicht.
Damals bei Frau Ritter als ich weg gebracht wurde, wusste ich noch nicht das es fast noch doppelt so lange dauern würde bis ich mich endlich wieder sicher und geliebt fühlen konnte. Wie jetzt zum Beispiel hier mit dir, oder bei meinen Adoptiveltern bei denen ich das erste mal wieder liebe erfuhr.

Also ja ich denke sie werden dich mögen.
Aber bitte sag es keinem im Internat. Ich will nicht das Sie mich dann anders behandeln. Ich habe nach langer Zeit an Verarbeitetung dadurch gelernt das man nicht an gestern denken soll. Sondern an das hier und jetzt und was sonst noch alles gutes kommen wird.«

Ich saß wirklich schockiert neben Jannik und konnte nicht glauben was er mir da gerade anvertraut hat und ich musste erst einmal schlucken. Nach ein paar Sekunden wo ich mich schließlich wieder gesammelt habe sagte ich dann zu Jannik »Nach all dem was du da erlebt hast, hast du trotzdem noch die gütigsten Augen die ich je kennenlernen durfte.
Ich liebe dich so unendlich viel.«

»Ich liebe dich auch. So und jetzt lass uns aber bitte das Thema wechseln.« Und sofort strahlte er mich auch schon wieder fröhlich an. Nach nicht ganz zwei Stunden Zugfahrt haben wir dann schließlich den Zielbahnhof erreicht und wurden von seinen Eltern abgeholt.
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