Mit ihrer kraftvollen Coming-Out-Ballade âVincentâ will die deutsche SĂ€ngerin Sarah Connor jungen Lesben und Schwulen Mut machen. Doch einige deutsche Radiosender wollen dieses Lied vor allem Kindern nicht zumuten, wie die Bild-Zeitung berichtet.
FĂŒr âVincentâ wurde Connor vom Coming-out des Sohns einer Freundin inspiriert. Sie findet es âstark, dass der einfach so mitten in der PubertĂ€t mit 15 Jahren zu seiner Mutter sagt: So ist es â eat it â live with it. Und vor allem auch selbst weiĂ, es ist so und dass er zu sich stehtâ, sagte sie in einem Interview mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).
Doch diese Meinung teilen offenbar nicht alle Radiosender in Deutschland. Der Berliner Kinder- und Familiensender Radio Teddy spielt das Lied gar nicht. Auch bei Hit-Radio Antenne gibt es EinschrĂ€nkungen: Man spiele tagsĂŒber eine âentschĂ€rfte Version des Liedesâ, weil der Sender seinen Auftrag als familienorientiertes Programm ernst nimmt, erklĂ€rt Programmdirektor Daniel Stupp der Zeitung. Auch bei Antenne Niedersachsen wird das Lied in der FrĂŒh, wenn Eltern ihre Kinder in die Schule fahren, nicht gespielt.
Sarah Connor möchte den Text nicht Ă€ndern, weil das die Botschaft verwĂ€ssern wĂŒrde
Grund fĂŒr die Zensur: Das Lied beginnt mit der Zeile âVincent kriegt keinâ hoch, wenn er an MĂ€dchen denktâ â das wollen die âFamiliensenderâ ihren Hörern offenbar nicht zumuten. Eine Einstellung, die Christian Brost, Musikchef des öffentlich-rechtlichen Senders hr3 nicht verstehen kann. âEr ist ein Statement, weil es um Toleranz geht. Wir haben mit einem Psychologen gesprochen, ob das Lied âVincentâ Auswirkungen auf Kinder mit diesem Namen hat. Er hat darin aber kein Problem gesehenâ, betont er.
Sarah Connor bestĂ€tigt gegenĂŒber der Zeitung, dass sie daran gedacht hat, die erste Zeile fĂŒr Kinderradios in âVincent wird nicht rotâ zu Ă€ndern. Doch dann hat sie sich dagegen entschieden. âIch weiĂ, dass die erste Zeile erst mal verblĂŒfft, ĂŒberrascht und vielleicht sogar empört. All das ist gut und wichtig fĂŒr die Auseinandersetzung mit dem Themaâ, erklĂ€rt sie. Sie wollte nicht aufgrund der Massentauglichkeit riskieren, dass der Inhalt nicht sofort verstanden wird: âIch wĂŒnsche mir, dass man ĂŒber Vincent spricht und sich selbst fragt, warum einem die erste Zeile eigentlich so aufstöĂt, wenn es so ist. Ich glaube, wir halten uns fĂŒr toleranter und offener, als wir tatsĂ€chlich sind.â
Die Fans stehen allerdings hinter Sarah Connor und âVincentâ. In den deutschen iTunes-Charts ist das Lied, das sie unter anderem mit âRosenstolzâ-Mastermind Peter Plate geschrieben hat, schon auf Platz 1 gestĂŒrmt.
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Ich finde dieses Lied einfach nur klasse. Es zeigt das man suc Gedanken machen sollte in was fĂŒr einer Gesellschaft wir heute leben. Was ist an den Wirten so schlimm. Vincent bekommt kein hoch. Ich finde das Lied toll. Und basta
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