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Schwimmer-Drama "Tiefe Wasser"

Ab jetzt im Kino

iBoys Magazin ©Salzgeber
Der Film "Tiefe Wasser" erzählt das Drama um den Leistungsschwimmer Kuba, der zwischen Liebe und Leistungsdruck hin und her gerissen wird und wie verkrampft unsere polnischen Nachbarn noch immer mit schwuler Liebe umgehen.
Wenn Kuba nicht mehr weiter weiß und sich in die Enge gedrängt fühlt, dann macht er, was er am besten kann: abtauchen. Immer wieder sehen wir den Leistungsschwimmer durchs Wasser gleiten. Dann ist die Welt nur noch als dumpfer Sound wahrzunehmen. Oder er flieht auf den Standstreifen einer Schnellstraße. Hauptsache für einen Moment raus aus der verfahrenen Situation, in die er seit der elektrisierenden Begegnung mit Michal geraten ist. Kubas Freundin Sylwia spürt zwar eine Veränderung, bleibt aber lange ahnungslos – was bald zu grotesken Begegnungen und Situationen führt. Leistungsschwimmer Kuba steht unter Druck. Seine Mutter möchte ihren Sohn für sich haben und will, dass Freundin Sylwia auszieht. Sein Trainer will, dass er sich mehr anstrengt. Doch Kuba trifft keine Entscheidungen und entzieht sich den Erwartungen. „Tiefe Wasser“ ist einer der noch raren polnischen Filme, die sich mit queeren Themen auseinandersetzen. Regisseur Tomasz Wasilewski hat dann auch jede Menge Konfliktstoff in den Nachfolger seines Debüts „W sypialni" hineingepackt. Der reicht vom Beziehungs- und Familienzwist, bis hin zur Identitätssuche und der rauschhaften Entdeckung schwuler Sexualität. Allerdings legt es Wasilewski nicht darauf an, alle Figuren bis ins Detail zu erklären, zu enträtseln, auszuerzählen. Vielmehr gelingt es ihm durch bisweilen abrupte Brüche und harte Schnitte die Zerrissenheit, psychische Anspannung, aber auch die Euphorie Kubas geradezu körperlich den Zuschauer spüren zu lassen. Dass er leistungssteigernde Mittel nimmt, behält er ebenso für sich wie den schnellen Sex mit Männern im Klo der Schwimmhalle. Als er in einer Kunstgalerie Michal kennen lernt, scheint zum ersten Mal in Kubas Leben die Möglichkeit auf, sich in einen Mann verlieben. Möglich macht das zum einen der kunstfertige Soundteppich, in dem das Stöhnen beim schnellen Sex in der Klokabine in das atemlose Keuchen beim Sport übergeht oder sich mit den treibenden Bässen des Musikscores des polnisches Elektroprojektes Baasch mischt. Zum anderen ist „Tiefe Wasser“ aber auch ein visuelles Erlebnis. Untertauchen und widerstandslos durchs Leben zu gleiten, funktionieren nicht mehr als Strategie. Sylwia schöpft Verdacht, seine Mutter kann nicht loslassen und für Michal ist kein Platz in seinem Leben reserviert. Kameramann Jakub Kijoswski macht aus tristen, großstädtischen Orten wie Straßenunterführungen und U-Bahn-Stationen geradezu symbolhafte Bilder für Kubas Suche. Aber auch für die peinlichen, bedrückenden Momente des Schweigens oder das Fiebrige des Begehrens findet Kijowski mit seiner Kamera sehr eigene, immer wieder brillante Bild-Übersetzungen.

Trailer

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