Pim ist ein schüchterner Junge. Wenn sich andere ausgelassen Unterhalten, malt er lieber in Gedanken versunken auf Bierdeckel. Gelegentlich stahl er sich heimlich in das Schlafzimmer seiner Mutter Yvette und verkleidet sich stilsicher mit Lippenstift, Parfüm und einem Diadem als Schönheitskönigin. In der Pubertät angekommen, verliebt sich Pim jedoch in den älteren Nachbarsjungen Gino.
Ein kleiner blonder Junge, der in einem Reihenhaus in einem belgischen Nordseekaff wohnt, schleicht sich an seiner Akkordeon spielenden Mutter vorbei, die Treppe hoch, in ihr Schlafzimmer. Er vollzieht ein Ritual. Auf einem Zettel notiert er: „Meine linke Hand ist das Zimmermädchen.“ Er sagt das Alphabet auf bis „O“ und öffnet die Augen („ogen“).
Er befielt als Herrin seiner Zofe, ihn einzukleiden. Er legt das Diadem und die Schärpe seiner Mutter an, die einmal Schönheitskönigin war, sprüht sich mit ihrem Parfüm ein. Plötzlich steht sie, groß, dominant, im Raum und überrascht den Sohn beim wenig jungenhaften Ritual. Er flieht, läuft am Deich entlang zum Haus von Gino, seinem zwei jahre älteren Freund. Dort, bei dessen Mutter und dessen jüngerer Schwester Sabrina, bekommt er, was er zuhause nicht hat: Aufmerksamkeit, Liebe, Schokolade. Im „Texas“, der Dorfkneipe, die wie eine futuristische Tankstelle mitten in der Landschaft steht, vergnügt sich die Mutter mit den anderen Gästen, während der introvertierte Sohn auf einem Bierdeckel zeichnet. Schnell wird klar: Pim ist kein ‚normaler Junge‘.
Am Tag vor seinem 15. Geburtstag öffnet Pim seine geheime Schachtel. Darin befinden sich u.a. die Schärpe und das Diadem seiner Mutter, ein Teil aus Ginos Motorrad-Puzzle, das Papier von der Schokolade, die ihm Ginos Mutter geschenkt hat – und ein Taschentuch. Das Taschentuch hat Pim von Gino, nachdem der sich damit nach dem gemeinsamen Masturbieren sauber gemacht hat.
Yvette, Pims Mutter, fährt mit ihrem Lebensgefährten Etienne zu einem Konzert und wird erst am nächsten Tag wieder da sein. Pim geht zu Gino und Sabrina möchte gerne, dass Pim bei ihnen übernachtet. Gino hat einen anderen Vorschlag: Pim und er sollen am Meer zelten. Er wird Pim nicht nur sein altes Fahrrad schenken (das er nicht mehr braucht, weil er zu seinem 18. Geburtstag endlich ein Motorrad bekommt), sondern auch ein ‚erstes Mal‘. Am nächsten Tag machen sie zusammen eine erste Tour mit dem Motorrad, bei der sie das wiederholen, was sie in der Nacht entdeckt haben. Pim muss Gino versprechen, dass er niemandem etwas davon erzählt. Sabrina, die von all dem nichts ahnt, schenkt Pim Bleistifte und hofft, dass er ihr erster Tanzpartner wird.
Die Ausflüge mit dem Motorrad wiederholen sich. Wenn Pim jetzt sein Alphabet aufsagt, hört er bei „G“ auf – „Gino“. Pim ist hoffnungslos verliebt. Dann hört er, dass Gino in Dünkirchen eine Freundin hat, Françoise, sie trägt weiße Sandalen. Wütend holt Pim das Taschentuch aus der geheimen Schachtel und verstopft damit den Auspuff von Ginos Motorrad. Abends, im „Texas“, wird er gefragt, ob er noch keine Freundin hat.
Er zeichnet ein Porträt von Gino auf den Bierdeckel. Sabrina findet Pims Zeichnungen und muss verstehen, dass sie keine Chance hat. Beide versuchen, ihren Liebeskummer zu verbergen. „Normale Jungs in deinem Alter treffen sich abends mit ihren Freunden. Oder ihren Freundinnen!“, erklärt Yvette ihrem Sohn. „Normale Frauen in deinem Alter gehen abends nicht mehr aus“, antwortet er. Yvette schwärmt vom Zirkus – immer unterwegs sein, frei sein, keine Kinder haben… Ginos Mutter wird krank. Yvette verlässt Etienne, nachdem er sie geschlagen hat. Mutter und Sohn sind wieder unter sich.
Mit dem Zirkus kommt der attraktive Zoltan wieder in die Stadt und ins Haus von Yvette und Pim. Letztes Mal war er noch ein Junge, jetzt ist er ein Mann. Pim war damals noch ein Kind, jetzt ist er ein Junge. Die Zeitungsschnipsel, an denen Zoltan seinen Rasierschaum abstreift, kommen jetzt auch in Pims geheime Schachtel. Mutter und Sohn flirten beide mit dem Gast, er flirtet bei beiden zurück. Beide hoffen, dass er sie mitnimmt, mit dem Zirkus, in den Süden – oder wenigstens nach Köln.
Gino ist wieder da, er ruft an. Er erzählt von Françoise, versucht, die Liebe zu Pim als Kinderei und Spiel abzutun. Er hofft, dass Pim mit Sabrina zusammenkommt. Pim erzählt von Zoltan und stellt befriedigt fest, dass Gino eifersüchtig wird. Sie streiten und prügeln sich, Gino fährt nach Dünkirchen zurück. Im Kampf um Zoltans Aufmerksamkeit gewinnt schließlich Yvette. Als Pim beide miteinander im Bett erwischt, läuft er aus dem Haus und entdeckt am nächsten Tag, dass seine Mutter mit Zoltan abgehauen ist. Er kommt bei Ginos Mutter und Sabrina unter – und muss miterleben, wie die Mutter immer kränker wird und schließlich stirbt. Sabrina, Pim und Gino sind nun allein. Pim verbrennt den Inhalt seiner Schachtel, sagt das Alphabet vollständig bis „Z“ („Zee“) auf und rennt nackt ins Meer.
Eines Nachmittags steht Gino in Pims Wohnung – er will ihn küssen, doch Pim weicht zurück. Keine Halbheiten mehr, keine Missverständnisse. Da gibt ihm Gino sein Taschentuch zurück: „Geschenkt ist geschenkt“. Pim soll einen Knoten hineinmachen, damit er Gino nie mehr vergisst. Sie küssen sich und Pim sagt: „Bleib!“
Nordzee, Texas auf Amazon ansehen
Er befielt als Herrin seiner Zofe, ihn einzukleiden. Er legt das Diadem und die Schärpe seiner Mutter an, die einmal Schönheitskönigin war, sprüht sich mit ihrem Parfüm ein. Plötzlich steht sie, groß, dominant, im Raum und überrascht den Sohn beim wenig jungenhaften Ritual. Er flieht, läuft am Deich entlang zum Haus von Gino, seinem zwei jahre älteren Freund. Dort, bei dessen Mutter und dessen jüngerer Schwester Sabrina, bekommt er, was er zuhause nicht hat: Aufmerksamkeit, Liebe, Schokolade. Im „Texas“, der Dorfkneipe, die wie eine futuristische Tankstelle mitten in der Landschaft steht, vergnügt sich die Mutter mit den anderen Gästen, während der introvertierte Sohn auf einem Bierdeckel zeichnet. Schnell wird klar: Pim ist kein ‚normaler Junge‘.
Am Tag vor seinem 15. Geburtstag öffnet Pim seine geheime Schachtel. Darin befinden sich u.a. die Schärpe und das Diadem seiner Mutter, ein Teil aus Ginos Motorrad-Puzzle, das Papier von der Schokolade, die ihm Ginos Mutter geschenkt hat – und ein Taschentuch. Das Taschentuch hat Pim von Gino, nachdem der sich damit nach dem gemeinsamen Masturbieren sauber gemacht hat.
Yvette, Pims Mutter, fährt mit ihrem Lebensgefährten Etienne zu einem Konzert und wird erst am nächsten Tag wieder da sein. Pim geht zu Gino und Sabrina möchte gerne, dass Pim bei ihnen übernachtet. Gino hat einen anderen Vorschlag: Pim und er sollen am Meer zelten. Er wird Pim nicht nur sein altes Fahrrad schenken (das er nicht mehr braucht, weil er zu seinem 18. Geburtstag endlich ein Motorrad bekommt), sondern auch ein ‚erstes Mal‘. Am nächsten Tag machen sie zusammen eine erste Tour mit dem Motorrad, bei der sie das wiederholen, was sie in der Nacht entdeckt haben. Pim muss Gino versprechen, dass er niemandem etwas davon erzählt. Sabrina, die von all dem nichts ahnt, schenkt Pim Bleistifte und hofft, dass er ihr erster Tanzpartner wird.
Die Ausflüge mit dem Motorrad wiederholen sich. Wenn Pim jetzt sein Alphabet aufsagt, hört er bei „G“ auf – „Gino“. Pim ist hoffnungslos verliebt. Dann hört er, dass Gino in Dünkirchen eine Freundin hat, Françoise, sie trägt weiße Sandalen. Wütend holt Pim das Taschentuch aus der geheimen Schachtel und verstopft damit den Auspuff von Ginos Motorrad. Abends, im „Texas“, wird er gefragt, ob er noch keine Freundin hat.
Er zeichnet ein Porträt von Gino auf den Bierdeckel. Sabrina findet Pims Zeichnungen und muss verstehen, dass sie keine Chance hat. Beide versuchen, ihren Liebeskummer zu verbergen. „Normale Jungs in deinem Alter treffen sich abends mit ihren Freunden. Oder ihren Freundinnen!“, erklärt Yvette ihrem Sohn. „Normale Frauen in deinem Alter gehen abends nicht mehr aus“, antwortet er. Yvette schwärmt vom Zirkus – immer unterwegs sein, frei sein, keine Kinder haben… Ginos Mutter wird krank. Yvette verlässt Etienne, nachdem er sie geschlagen hat. Mutter und Sohn sind wieder unter sich.
Mit dem Zirkus kommt der attraktive Zoltan wieder in die Stadt und ins Haus von Yvette und Pim. Letztes Mal war er noch ein Junge, jetzt ist er ein Mann. Pim war damals noch ein Kind, jetzt ist er ein Junge. Die Zeitungsschnipsel, an denen Zoltan seinen Rasierschaum abstreift, kommen jetzt auch in Pims geheime Schachtel. Mutter und Sohn flirten beide mit dem Gast, er flirtet bei beiden zurück. Beide hoffen, dass er sie mitnimmt, mit dem Zirkus, in den Süden – oder wenigstens nach Köln.
Gino ist wieder da, er ruft an. Er erzählt von Françoise, versucht, die Liebe zu Pim als Kinderei und Spiel abzutun. Er hofft, dass Pim mit Sabrina zusammenkommt. Pim erzählt von Zoltan und stellt befriedigt fest, dass Gino eifersüchtig wird. Sie streiten und prügeln sich, Gino fährt nach Dünkirchen zurück. Im Kampf um Zoltans Aufmerksamkeit gewinnt schließlich Yvette. Als Pim beide miteinander im Bett erwischt, läuft er aus dem Haus und entdeckt am nächsten Tag, dass seine Mutter mit Zoltan abgehauen ist. Er kommt bei Ginos Mutter und Sabrina unter – und muss miterleben, wie die Mutter immer kränker wird und schließlich stirbt. Sabrina, Pim und Gino sind nun allein. Pim verbrennt den Inhalt seiner Schachtel, sagt das Alphabet vollständig bis „Z“ („Zee“) auf und rennt nackt ins Meer.
Eines Nachmittags steht Gino in Pims Wohnung – er will ihn küssen, doch Pim weicht zurück. Keine Halbheiten mehr, keine Missverständnisse. Da gibt ihm Gino sein Taschentuch zurück: „Geschenkt ist geschenkt“. Pim soll einen Knoten hineinmachen, damit er Gino nie mehr vergisst. Sie küssen sich und Pim sagt: „Bleib!“
Nordzee, Texas auf Amazon ansehen
<em>NOORDZEE, TEXAS ist das langerwartete Spielfilmdebüt von Bavo Defurne, dessen Kurzfilme (Matrosen, Der Heilige) längst zu Klassikern der schwulen Filmgeschichte geworden sind. Ihre bunten, traumähnlichen Bilder, die immer wieder mit der Ästhetik von Pierre & Gilles verglichen wurden, bestimmen auch den Stil von NOORDZEE, TEXAS. Schwerelos und poetisch erscheint die Verfilmung des berühmten flämischen Jugendbuchklassikers „Nooit gaat dit over“ von André Sollie – „zwischen kindlicher Naivität und dem Ernst des Lebens“ (Paul Schulz, Sissy).</em>
Bist du schon Mitglied bei iBoys? Wir sind eine offene queere Community für Jungs bis 29. Werde Teil unserer Gemeinschaft und lerne andere Jungs aus deiner Nähe kennen!
Hier kannst du dich kostenlos registrieren
Hier kannst du dich kostenlos registrieren
©Salzgeber