Seine Klassenlehrerin unterstützte ihn

schwule Geschichte

Ich hatte endlich meinen ersten Freund, es war zwar nur ein „Internetfreund“, aber wenigstens überhaupt einer. Ich glaube, ich hatte mir die Gefühle damals nur eingeredet, aber das ist jetzt egal. Und ich hatte auf jeden Fall beschlossen, mich mit ihm zu treffen. Er wohnte zwar weiter weg, aber er wollte mit dem Zug kommen, weil er eine BahnCard hat, da er jede zweite Woche zu seinem Vater ins Saarland fahren muss. Ich sagte meinen Eltern, dass ich mich mit einem Freund in der Stadt treffen möchte.
So wie es schien, wollten mir meine Eltern das nicht glauben und hackten mein „Wer-kennt-wen“-Profil. Das habe ich erst später erfahren. Also konnten sie alle Nachrichten lesen, die ich je meinem „Freund“ geschrieben habe. Mein Vater war erst etwas durch den Wind und hat mir auch Telefonverbot gegeben, weil ich mit meinem Freund auch telefoniert hatte, und meiner Mutter schien es irgendwie egal zu sein. Für mich war das Hacken des Profils ein Vertrauensbruch. Aber ich habe ihnen inzwischen verziehen.

Dann bei meinem nächsten Freund hat mich mein Vater vor die Wahl gestellt, entweder ich bleib zu Hause wohnen und bringe bis zu meinem 18. Geburtstag keinen Jungen mit nach Hause oder ich ziehe zu meinem Freund und komm nie wieder oder ich gehe in ein Heim. Ich war fertig mit der Welt.

Aber ich hab sofort Kontakt zu meiner Klassenlehrerin aufgenommen und sie hat die Sache dann geklärt. Ich darf zu Hause wohnen bleiben und ich darf meinen Freund sehen, was eigentlich nicht mehr wichtig ist, denn ich hatte mich schon von ihm getrennt.

Bei meinen Freunden war das ganz einfach. Ich bin so eine Tucke, da war es ganz klar. Sie hatten auch alle kein Problem damit. Dann hab ich mich noch bei meiner Klasse geoutet. Die hatten es auch geahnt, also gab es dort auch keine Schwierigkeiten. Eher im Gegenteil – sie haben mir alle gut zugesprochen. Es war einfach ein tolles Coming-out. Das meiste und wichtigste war positiv.
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