Die andere Seite

schwule Geschichte

Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Angefangen in der Volksschule mit der Realisierung meiner sexuellen Identität bis zur Diskriminierung. Krankheit, Heilung, Psychische Störung, Pädophil, Pervers, Abartig und Geisteskrankheit....so wurden Gleichgeschlechtliche Menschen zu meiner Jugend abgestempelt.
Es begann alles in der Volksschule. Ich wusste bereits mit 10 -12 Jahren, dass mit mir irgendetwas nicht stimmte. Ich fühlte mich einfach mehr zu Jungs gezogen als zu Mädchen. Natürlich war ich damals noch nicht geoutet. Manche Eltern waren sogar wirklich sehr altmodisch, sie wussten nicht einmal etwas von Schwulen, die Eltern waren wirklich strohdumm die wussten ja noch gar nichts. Allerdings merkte ich natürlich wie das Umfeld reagiert: Sie lachen und verarschen solche Menschen nur und werden gar aggressiv. Wahrscheinlich weil sie es in Wirklichkeit selber sind:) In der Hauptschulzeit wurde es dann sehr schlimm für mich. Ich hatte mit Mobbing zu tun. Fast jeden Tag wurde ich gemobbt vor allem von denselben Schülern. Natürlich hat mich das zutiefst verletzt. Aber was soll man machen. In der Schule habe ich auch gemerkt wie diskriminiert die Lehrerinnen im Sexualkundeunterricht waren:

Ich mein wir wissen alle wie es im Unterricht ist: Da gibt es das männliche und weibliche Geschlechtsteil...ja und das war es dann auch schon. Im Grunde genommen wurde auch gar nicht gezeigt wie vielfältig die Gesellschaft ist und was es da noch gibt. Natürlich. Mutter Vater Kind! Aber es gibt auch noch ich sag einfach mal andere Lebensentwürfe. Aber anscheinend heißt das Motto: Homosexuelle = Kriminelle!

Wo ich selber etwas an mir Zweifel hatte war bei einer Demonstration in Wien. Ein Protest um sexuelle Vielfalt. Ich stand in der Menschenmenge dar und habe Plakate gesehen wie: "Keine Frühsexualisierung" oder "Schützt unsere Kinder" usw...Beim letzten Plakat habe ich nachgedacht: "Psychische Störung" eine Art Geisteskrankheit! Ich habe mir dann Gedacht: Hmm. Psychische Störung! Denken diese Passanten wirklich so über Menschen wie mich.

Von meiner eigenen Mutter wurde ich mit 7 Jahren ins Allgemeine Krankenhaus zur Spieltherapie und Verhaltenstherapie gebracht, weil sie vermutet hat, dass vielleicht krank bin aufgrund meiner sexuellen Veranlagung. Da habe ich auch gemerkt, dass ich nicht einmal wahrgenommen werde.

Mittlerweile bin ich geoutet und mir geht es gut dabei.
Was ich an andere LSBTTI (Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender und Intersexuellen) Menschen sagen kann ist: Egal was passiert, man darf nie vergessen wer und vor allem was man ist!!!
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