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Vor 20 Jahren starb Matthew Shepard

Brutaler Hassmord

iBoys Magazin ©SOFAM
Zwanzig Jahre nach seiner grausamen Ermordung sollen die sterblichen Überreste von Matthew Shepard am 26. Oktober in der Washington National Cathedral beigesetzt werden. Das teilten die Verantwortlichen der Kirche am Donnerstag mit. Der Tod des 21-jährigen Studenten gilt als Wendepunkt im Kampf gegen Hassverbrechen gegen sexuelle Minderheiten.
Matthew Wayne Shepard wurde am 12. Oktober 1998 in einem Krankenhaus in Fort Collins (US-Bundesstaat Colorado) für tot erklärt. Der Student war sechs Tage zuvor von zwei jungen Männern, die er in einer Bar getroffen hatte, in einer ländlichen Gegend gefoltert und an einen Zaun gefesselt worden. Die Täter, die offenbar aus Hass auf Schwule handelten, überließen den Jungen daraufhin seinem Schicksal. 18 Stunden nach der Tat wurde er von zwei Radfahrern entdeckt, die ihn anfangs für eine Vogelscheuche gehalten haben. Shepard muss nach der Tortur noch bei Bewusstsein gewesen sein, denn das Blut in seinem Gesicht war teilweise von Tränen weggespült gewesen. Im Krankenhaus erwachte er nicht mehr.

Die Tat rüttelte Amerika auf – zu diesem Zeitpunkt war Homosexualität immer noch in 14 der 50 US-Bundesstaaten verboten. Der damalige Präsident Bill Clinton appellierte damals an den von den LGBTI-feindlichen Republikanern dominierten Kongress, das Gesetz gegen Hassverbrechen um die Kategorie "sexuelle Orientierung" zu erweitern. Es dauerte ganze elf Jahre und brauchte eine demokratische Mehrheit im Kongress, bis dieses Ziel umgesetzt wurde – 2009 unterschrieb Barack Obama ein nach Shepard benanntes Gesetz.



Auch auf die amerikanische Kultur hatte der Mord Einfluss: Neben mehreren Filmen, Fernsehsendungen und Theaterstücken trug etwa der erste offen schwule NBA-Star Jason Collins in der Saison 2012/13 ein Trikot mit der Nummer 98, um an die Jahreszahl des Mordes an Shepard zu erinnern. Shepards Mutter Judy wurde zu einer der bekanntesten LGBTI-Aktivstinnen des Landes. Mit ihrer Stiftung "Matthew Shepard Foundation" setzt sie sich dafür ein, dass Diskriminierung und Gewalt gerade in Schulen bekämpft wird.

Shepard wird in Washington beigesetzt

Anlässlich des Jahrestages sollen in Kürze die sterblichen Überreste des ermordeten Studenten in der Hauptstadt Washington beigesetzt werden – in der Washington National Cathedral, in der unter anderem auch Legenden wie die taubblinde Schriftstellerin Helen Keller oder Woodrow Wilson, der US-Präsident während des ersten Weltkrieges, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Das teilten Vertreter der episkopalen Kirche am Donnerstag mit. Die Beisetzung soll am 26. Oktober erfolgen.

Ursprünglich hatten sich Shepards Eltern gegen eine letzte Ruhestätte in der Hauptstadt für ihren Sohn entschieden. Sie befürchteten eine Grabschändung durch Homo-Hasser. Bei der Trauerfeier für Shepard in Wyoming hatte es homophobe Proteste gegeben. Mitglieder der Westboro Baptist Church demonstrierten damals mit Schildern, die Aufschriften wie "Matt in Hell" (Matt in der Hölle) und "God Hates Fags" (Gott hasst Schwuchteln) trugen.


20 Jahre nach dem Mord

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