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FPÖ wollte Förderung für Beratungsstelle „Courage“ blockieren

Der Verein arbeite auf die „Umerziehung zu geschlechtslosen Menschen“

iBoys Magazin ©wien.gv.at
Seit Jahren leistet der Verein „Courage“ in ganz Österreich wertvolle Arbeit in der Aufklärung und Beratung von Menschen, die ihre sexuelle Identität erst finden müssen. Dafür hat der Wiener Gemeinderat am Mittwoch auch wieder eine Förderung beschlossen – sehr zum Missfallen der FPÖ.

„Courage“ fördere „Auflösung der biologischen Geschlechter“, behauptet FPÖ-Gemeinderätin Reif

Der Verein fördere die „Auflösung der biologischen Geschlechter“ und „Abkehr von traditionellen Familienstrukturen“, sagte die FPÖ-Gemeinderätin Ricarda Reif. Anstelle Familien zu fördern, arbeite Courage auf die „Umerziehung zu geschlechtslosen Menschen“ hin.
Doch mit dieser Meinung ist sie alleine – alle anderen Parteien unterstützen die Förderung für den Verein. Auch die ÖVP, die mit der christlich-konservativen Gemeinderätin Gudrun Kugler eine Vertreterin des „klassischen, traditionellen Familienbildes“ in ihren Reihen hat. Kugler selbst blieb der Abstimmung über die „Courage“-Förderung übrigens fern.

Grüne Gemeinderätin Kickert: „Selten in so kurzer Zeit so viel Blödsinn gehört“

Entsetzt über die Äußerungen von Reif ist die offen lesbische Grüne Gemeinderätin Jennifer Kickert. Sie habe „selten in so kurzer Zeit so viel wissenschaftlich widerlegten, sagenhaften Blödsinn gehört“, sagte sie in ihrer Rede vor dem Gemeinderat.
Eine Meinung, die auch Kurt Stürzenbecher von der SPÖ teilte: Er habe in 30 Jahren Zugehörigkeit zum Wiener Gemeinderat „noch nie so eine menschenverachtende Rede“ gehört. Auch Markus Ornig von den Neos war über das Niveau von Reifs Rede entsetzt. Dass sich der Wahlkampf bereits jetzt auf einem solchen Niveau befinde, sei „unglaublich“.
„Courage“ würde nicht Homosexualität fördern, sondern Jugendliche und Familien unterstützen, betonte Kickert – besonders bei Mobbing, Gewalt oder anderen Formen von Diskriminierung.
Kicker erinnerte die Gemeinderäte daran, dass bei schwulen und lesbischen Jugendlichen die Suizidrate höher sei als bei gleichaltrigen Heterosexuellen – so helfe die Beratung von „Courage“, Leben zu retten.

ÖVP-Juraczka wirft FPÖ vor, „Courage“-Förderung für Wahlkampf zu missbrauchen

Den Spagat zwischen liberal und konservativ versuchte der ehemalige Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juraczka. Er warf der FPÖ vor, den Beschluss über die Förderung für „Courage“ für den anbrechenden Wahlkampf zu missbrauchen. Er betonte in seiner Rede, nicht jede Forderung des Vereins zu teilen und persönlich ein anderes Familienbild zu haben.
Im weiteren Verlauf der Debatte versuchte der FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Eigner, den Ruf von Reif zu retten: Er betonte, die FPÖ sei gegen Homophobie, aber es gebe einen Unterschied zwischen „tolerieren und propagieren“.
In einer namentlichen Abstimmung wurde die Subvention für den Verein „Courage“ mit 52 Ja-Stimmen zu 32 Nein-Stimmen beschlossen.
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